Whey Protein ist aufgrund seines hohen Gehalts an essentiellen Aminosäuren, seiner guten biologischen Wertigkeit und dem überdurchschnittlich leckeren Geschmack definitiv das beliebteste Proteinpulver unter Bodybuildern und anderen Sportlern. In der Vergangenheit hatten Studien schon gezeigt, dass Molke und das daraus gewonnene Eiweißpulver auch positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. Eine neue wissenschaftliche Untersuchung bestätigt diese These nun erneut!
In der Studie, die erst vergangenen Juni publiziert wurde, beschäftigten sich Sánchez-Moya und seine Kollegen mit den Auswirkungen von Molke auf die intestinale Gesundheit – also die Darmgesundheit. Dazu verwendeten die Wissenschaftler aber nicht nur Molke, die aus der Weiterverarbeitung von Kuhmilch gewonnen wurde. Es wurde zusätzlich auch noch auf Molke („Whey Milk“) gesetzt, die aus Schafs- und Ziegenmilch stammte und auch eine 60:20:20 Mischung (Kuh-/Schaf-/Ziegenmolke) nahmen die Forscher bei dieser Studie unter die Lupe .
Um die potentiellen positiven Auswirkungen auf die menschliche Darmgesundheit festzustellen, untersuchte die Gruppe der Forscher unter anderem das sogenannte präbiotische Potential der Molke. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um nichts anderes als das Potential, das Wachstum von guten beziehungsweise erwünschten Darmbakterien zu fördern. Die Fermentation oder gastrointestinale Verdauung wurde in diesem Experiment in vitro, also außerhalb eines lebenden Organismus simuliert. Das ist im Vergleich zu einer in vivo Untersuchung, sprich innerhalb eines lebenden Organismus, zwar nicht ganz so aussagekräftig, aber trotzdem können daraus wichtige Schlüsse gezogen werden, die dann unter anderem die Grundlage für weitere Studien bilden.
Der Einsatz der Molke hatte zufolge, dass es zu einer signifikanten Erhöhung von sogenannten Bifidobakterien und Lactobazillen (Milchsäurebakterien) kam. Bakterien, die mit Übergewicht in Zusammenhang stehen, wurden hingegen nicht in ihrem Wachstum gefördert.
Die Wissenschaftler schlussfolgerten daher, dass Molke das Wachstum von erwünschten Darmbakterien fördern und somit auch dazu beitragen könne, dass sich Krankheiten des Darms verbessern. Außerdem bestünde auch das Potential, dass Molke zum Vermeiden von Adipositas beitragen würde.
Zwar trägt die Studie das Wort „Whey Protein“ in ihrem Titel, es wurde jedoch mit vollständiger Molke („Whey Milk“) gearbeitet. Die Ergebnisse sind demnach nicht eins zu eins auf Whey Protein übertragbar, auch wenn hier unter dem Abstract sogar ein Bild ist, das allem Anschein nach Whey Protein Pulver oder zumindest Molkenpulver darstellt.
Mit dieser Untersuchung zeigten Sánchez-Moya und seine Kollegen, dass Molke das Potential hat, unsere Darmgesundheit positiv zu beeinflussen. Dass ein Whey Protein Pulver ebenfalls dieses Potential hat, ist zwar denkbar, es wurde hier jedoch nicht exklusiv untersucht. Daher bleibt abzuwarten, ob diese Studie dazu führt, dass auch Molkenproteinpulver in isolierter Form auf derartige Eigenschaften untersucht wird!
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28636003