Ein Heimstudio ist eine exzellente Alternative für Kraftsportler, die es wirklich ernst meinen. Wenn du darüber nachdenkst, dir ein Home Gym zusammenzustellen, aber nicht sicher bist, ob das wirklich eine gute Idee ist, dann kann dir der folgende Beitrag mit Pro- und Contra-Argumenten bezüglich des Trainings zu Hause als Orientierungshilfe bei einer informierten und gut zu überlegenden Entscheidungsfindung dienen.
Die Vorteile
Zeitersparnis
Der Aspekt der Zeitersparnis und des Komforts ist mit Abstand der größte Pluspunkt eines Heimstudios – insbesondere wenn du dir auf diese Weise einen langen Anfahrtsweg bis zum nächsten Gym sparen kannst. Sagen wir, du brauchst im Schnitt 15 Minuten, um zu deinem Studio zu gelangen. Das bedeutet, dass du jedes Mal 30 Minuten auf deine Einheit draufschlagen kannst. Bei fünf Einheiten die Woche verschwendest du also schon 2,5 Stunden! Da die meisten ohnehin schon eine stressigen Alltag haben und unter Zeitmangel leiden, ist die mit einem Home Gym verbundene Ökonomisierung des Umgangs mit der kostbaren Ressource Zeit nicht zu unterschätzen.
Kein Warten auf freies Equipment
Es kann sehr nerven, mehrere Minuten darauf zu warten, dass das Rack oder die Rudermaschine endlich frei wird. Wir alle kennen das: Oftmals weicht man dann schon einmal auf andere Übungen aus, nur um ein Auskühlen und einen Verlust des mentalen Fokus’ zu verhindern, verschwendet dabei aber entweder kostbare Energie, die einem dann später bei der Ausführung der eigentlich geplanten Übung fehlt, oder aber man ersetzt die planmäßige Übung gleich durch die weniger effektive Übung. Wenn es ganz dicke kommt zur Rush Hour, dann fehlen mitunter sogar die Alternativen, weil alles besetzt ist. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als nutzlos im Studio herumzustehen oder sich die Zeit mit weiteren Aufwärmtechniken zu vertreiben. All das bleibt dir mit einem Heimstudio erspart. Du hast stets sofort Zugriff auf alle Optionen und kannst dir so viel Zeit lassen, wie du willst.
Unbegrenzte Freiheit
Du kannst so oft trainieren, wie du möchtest, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Du kannst so viel Kreide benutzen, wie es dir gefällt und die Gewichte fallen lassen, wenn dir der Sinn danach steht (einen entsprechend stabilen Untergrund natürlich vorausgesetzt). Und einen Dress Code gibt es selbstverständlich auch nicht. Das Merkwürdige am Trainieren in öffentlichen Studios ist das Gefühl, immer unter Beobachtung zu stehen. Letztlich ist man so meist gehemmt. Man ist oft eher weniger geneigt, Neues zu testen, will nichts falsch machen oder ungewöhnlichere Sachen ausprobieren.
Kosteneffizienz
Wenn du in ein Heimstudio investierst, dann scheint das zunächst eine sehr kostspielige Unternehmung zu sein, aber langfristig sparst du so eine Menge Geld und hast die Ausgaben vor allem für ein Equipment investiert, das exakt deinen Anforderungen genügt. Zugegeben: Aufgrund der Etablierung namhafter Ketten mit zahllosen Studios in Deutschland und Europa, die ihre Mitgliedschaft schon für rund 20 Euro anbieten, ist der Preisdruck auf andere kommerzielle Studioketten enorm, sodass wir in Deutschland im Schnitt mittlerweile mit höchsten noch 30 Euro pro Monat rechnen müssen, wenn wir nicht besonders hohe Ansprüche haben. Aber auch bei diesem Betrag kommt man auf 360 Euro pro Jahr. Wenn du das auf zehn Jahre hochrechnest, kommst du auf einen Betrag, für den du dir ein gutes Heimstudio zusammenkaufen kannst, dass deinen Bedürfnissen weit besser angepasst ist als die Ausrüstung aller Studioketten zusammen.
Keine Ablenkungen
Ablenkungen sind oft ein Problem in den meisten Studioketten. Bei dir zu Hause allerdings können dich keine Labertaschen nerven, die eher zum Quatschen als zum Trainieren ins Gym gehen. Es umschwirren dich auch keine schönen Frauen, die ihre knackigen Hinterteile direkt vor deiner Nase positionieren, während du gerade versuchst, dich unter äußerster mentaler Anstrengung in den Lock für deinen letzten Satz schweres Kreuzheben zu bringen. Nichtsdestoweniger musst du natürlich auch daheim die nötige Motivation mitbringen, um deinen Plan durchzuziehen.
Die Nachteile
Einsamkeit
Wir sind soziale Kreaturen. Manchmal sehnen wir uns nach Kontakt und Austausch mit anderen. Ein Heimstudio bietet eben nicht die gesellschaftliche Atmosphäre, die du in einem kommerziellen Gym vorfindest. Die Präsenz anderer Menschen, die hart für ihre Ziele arbeiten, kann sehr motivierend sein und einen dazu bringen, über sein Limit hinauszugehen. Das ist sicherlich einer Umgebung vorzuziehen, wo du als einziger aus einer Familie mit Fernsehjunkies in Einsamkeit deinem Sport nachgehst.
Extra Raumbedarf
Für ein effektives Training in den eigenen vier Wänden brauchst du genug Platz, um dein Equipment unterzubringen. Der zusätzliche Raum dafür sollte mindestens so groß sein, dass du die Gewichte frei bewegen und alle Übungen durchführen kannst. Das kann je nach Lebensumständen eine schwierige Aufgabe sein, etwa dann, wenn man in einer 1-Zimmer-Wohnung (oder auch mit Familie in zwei oder drei Zimmern) ohne Garage oder Keller wohnt.
Kein Spotter
In kommerziellen Studios kannst du bei schweren Lifts zu nahezu jeder Zeit die Vorzüge eines Spotters genießen. Über die Gefahren, ohne Spotter im Bereich von 3RM oder schwerer zu trainieren, braucht hier wohl nicht eigens aufgeklärt zu werden. Wenn du zu Hause trainierst, dann ist der Kreis potenzieller Spotter wohl auf den einen oder anderen Freund eingeschränkt, der dazu bereit ist, mit dir in deinem Home Gym zu trainieren. Manchmal gibt es solche Arrangements, aber es ist doch wesentlich einfacher, jemanden oder oftmals sogar mehrere Personen im lokalen Fitness Studio zu finden, denen du dein Vertrauen schenken kannst.
Quelle: musclesportmag.com/2018/08/30/what-are-the-pros-and-cons-of-having-a-home-gym/