Ihr kennt das sicher: Man geht ins Gym, absolviert eine harte Einheit und am nächsten Morgen steht man auf, als wäre nie etwas gewesen. Kein Muskelkater, nichts. Das sollte jedoch kein Indiz dafür sein, dass die Einheit schlecht war, denn man kann auch ohne Muskelkater Fortschritte machen, genauso wie man mit Muskelkater auf der Stelle treten kann.
- Ein übler Muskelkater nach dem Training muss nicht unbedingt bedeuten, dass man ein gutes Training hatte und Gains verzeichnet hat.
- Selbst wenn du absolut keinen Muskelkater hast, bedeutet das nicht, dass dein Workout nicht gut war.
- Wenn du aber ein bisschen verspannt bist oder den trainierten Muskel mehr spürst als sonst, dann ist es möglich, dass die Einheit nicht so effektiv war, wie sie hätte sein können.
- Exzessiver Muskelkater kann aufgrund weniger Kraft und/oder Mobilität zu Problemen bezüglich der Leistungsfähigkeit führen.
Kann man einen Muskel trainieren, wenn man noch Muskelkater hat?
Es gibt unterschiedlich schweren Muskelkater. Manchmal kann ein Muskel etwas empfindlich sein, aber eine wirkliche Schwellung ist nicht vorhanden. Der Muskel fühlt sich nur etwas härter an als sonst. Die Empfindlichkeit kann zwar erhöht sein, aber man hat in puncto Mobilität oder Kraft keine Einschränkungen. Manchmal kann der Muskelkater allerdings so stark sein, dass Mobilität und Kraft deutlich eingeschränkt sind. In diesem Fall ist der Muskelkater limitierend und es ist ein Fehler, den Muskel erneut hart zu trainieren.
Wenn der Muskelkater aber nicht so intensiv ist, dass er dich daran hindert, auf einem adäquaten Niveau zu trainieren, dann ist es absolut möglich – ja, fast schon empfehlenswert – den betroffenen Muskel mitzubelasten.
Warum? Weil der erhöhte Blutfluss und Nährstofftransport die Regeneration beschleunigen kann. Eine sogenannte „Versorgungseinheit“ am Tag nach einem intensiven Training ist sehr effektiv.
„Versorgungseinheit“ bedeutet, dass man eine Art Pump Training für den belasteten Muskel macht – leichtes Training mit Fokus auf Kontraktion und Pump eben. Dadurch wird das Gewebe nicht weiter beschädigt, die Regenerationszeit wird jedoch verringert, da eine erhöhte Nährstoffaufnahme und Proteinsynthese stattfinden.
Eine Idee wäre hier zum Beispiel, am einen Tag ein hartes Krafttraining mit Grundübungen zu machen und am nächsten Tag das Training mit Isolationsübungen für die am Vortag involvierten Muskeln zu starten. Kann man zumindest einmal testen, Krieger ;)
Quelle: t-nation.com/training/tip-dont-use-soreness-to-judge-workout-effectiveness