Allgemein herrscht die Meinung vor, dass Steroide quasi Wunder vollbringen können und die Erfolge durch deren Konsum von ganz alleine kommen würden. Ganz so drastisch sollte man es vielleicht nicht formulieren, doch leistungssteigernde Substanzen haben ihren Namen nicht von ungefähr, denn unter anderem können sie die Proteinsynthese dauerhaft erhöht halten, was den Fortschritt maßgeblich beeinflusst. Warum es basierend auf dieser Aussage vor allem als naturaler Athlet vorteilhaft ist, mit höherer Frequenz zu trainieren, soll der nachfolgende Beitrag klären!
Für gewöhnlich bietet sich eine höhere Trainingsfrequenz sowohl für naturale als auch für chemisch nachhelfende Athleten an, obwohl das Ganze für die nicht dopenden Sportler noch wichtiger ist. Erreicht wird dies in Form von mehr Workouts pro Woche und indem man jeden Muskel, direkt oder indirekt, häufiger trainiert.
Während sich auf Steroiden auch signifikante Zuwächse erzielen lassen, wenn man jeden Muskel nur ein Mal wöchentlich trainiert, sollten Natural Athleten eine bestimmte Körperpartie öfter stimulieren (mindestens zwei Mal), um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Der Schlüssel zum Muskelaufbau ist nämlich, die Proteinsynthese und damit den Prozess anzustoßen, der unter Verwendung von Aminosäuren neues Gewebe aufbaut. Möchte man also mehr Muskelwachstum erzielen, muss die Proteinsynthese zu einem höheren Grad gesteigert werden und gleichzeitig auch länger erhöht bleiben.
Nach einem Workout bleibt die Proteinsynthese je nach Reiz für mehr oder weniger 24 Stunden erhöht. Wenn man nun jeden Muskel nur ein Mal pro Wochen trainiert, bleibt die Proteinsynthese also nicht wirklich lange aktiv. Doch nicht nur das: Es kann außerdem passieren, dass sich die positive Anpassung verliert, weil man eine Körperpartie nicht früh genug wieder stimuliert hat.
Man spricht auch von der sogenannten Involution, einer natürlichen Rückbildung von Gewebe. Der Körper möchte im Grunde genommen keine zusätzliche und unnütze Muskelmasse mit sich herumtragen. Dementsprechend verliert man eventuell ein paar der Zuwächse, wenn man zu lange wartet, bevor man einen Muskel erneut reizt. Natürlich löst sich nicht direkt alles in Luft auf, aber der Fortschritt wird definitiv eingeschränkt.
Als naturaler Athlet benötigt man Trainingseinheiten, denn nur mit ihnen lässt sich die Proteinsynthese in wesentlichem Maß ankurbeln. Nahrung kann zwar ebenfalls funktionieren, allerdings in einem eher systematischen Muster und in deutlich abgeschwächter Form. Ein nicht chemisch nachhelfender Sportler ist demnach um einiges abhängiger von den einzelnen Workouts, wenn Muskelwachstum sein Ziel ist.
Unterstützte Athleten hingegen erhöhen die Proteinsynthese künstlich über den Konsum diverser Medikamente. Steroide sorgen sozusagen rund um die Uhr für eine gesteigerte Aktivität der Proteinsynthese. Aufgrund der Anabolika sind auch die Trainingseinheiten effektiver, was unter dem Strich bedeutet, dass es während der Einnahme von leistungssteigernden Substanzen nicht unbedingt notwendig ist, jeden Muskel mehrmals wöchentlich zu reizen.
Es gibt sogar einige Studien, die nahelegen, dass die Verwendung anaboler Steroide auch ohne Training zum Muskelaufbau führt. Das heißt selbstverständlich nicht, dass man so zum unglaublichen Hulk wird, doch mit Sicherheit wird bei geringerer Frequenz verhindert, dass die positiven Anpassungen bei wöchentlich nur einem Training pro Muskel durch zu seltene Stimulation zunichte gemacht werden.
In Summe betrachtet ist es so, dass man als naturaler Athlet eine Trainingseinheit braucht, um die Proteinsynthese zu aktivieren. Da diese wiederum dann nur für maximal 24 bis 36 Stunden erhöht bleibt, sollte man jeden Muskel mehr als ein Mal pro Woche beanspruchen. Auch chemisch nachhelfende Sportler profitieren davon, höher frequentiert zu trainieren, doch für Erfolge zwingend nötig ist es nicht!
Quelle: t-nation.com/diet-fat-loss/tip-natural-lifters-and-protein-synthesis