Wow, dieses Thema ist wirklich so alt wie der Bodybuilding-Sport selbst. Ist Cardio-Training nüchtern effektiver oder spielt der Zeitpunkt gar keine Rolle? Es gibt mittlerweile riesige wissenschaftliche Abhandlungen zu jener Streitfrage und die meisten dieser Untersuchungen kommen tatsächlich zu dem Ergebnis, dass nüchternes Cardio Training keine massiven Vorteile gegenüber Cardio-Training aufweist, das in einem nicht nüchternen Zustand durchgeführt wird. Man sollte also meinen, die Akte könne nun endgültig geschlossen werden, richtig? Nicht so schnell, denn es gibt eine Ausnahme!
Darum ist nüchternes Cardio Training effektiver
Die meisten Studien zu Cardio-Training in nüchternem Zustand wurden an „normalen Menschen“ durchgeführt. Das allein suggeriert schon, dass nüchternes Cardio-Training nämlich genau für die gegenteilige Gruppe interessant wird, sprich für „unnormale Menschen“. Unnormale Menschen wie uns, die sich eben nicht damit zufrieden geben, einen Körperfettanteil von 20 Prozent vorzuweisen. Wir wollen etwas anderes: From lean to shredded. Und genau hierbei hilft dir nüchternes Cardio-Training.
Das passiert beim Fasten mit deinem Körper
Bevor wir tief in die Praxis einsteigen, müssen wir uns noch einmal ganz kurz überlegen, was eigentlich in unserem Körper passiert, wenn wir längere Zeit nichts essen und dementsprechend nüchtern sind. Vor allem muss geklärt werden, was es eigentlich bedeutet, nüchtern zu sein?
Der Nüchternzustand ist der Zustand, nachdem der Körper die Verarbeitung der letzten Mahlzeit vollständig abgeschlossen hat und keine weitere Verdauungs-, Absorptions- oder Vertoffwechselungsarbeit mehr ansteht.
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In diesem Moment ist der Insulinspiegel wieder auf ein niedriges Normalniveau gesenkt und es kommt zu einer verstärkten Ausschüttung von Glukagon und Wachstumshormonen.
Je länger der Fastenzustand anhält, desto stärker wird die Durchblutung im Bereich der so genannten hartnäckigen Problemzonen angeregt. Last but not least steigt der Adrenalinspiegel an.
Wie du demnach inzwischen bemerkt haben dürftest, sind das alles Dinge, die dem Abbau von hartnäckigem Körperfett zuträglich sind. Damit lassen sich die letzten Reste an Körperfett eliminieren.
Ist nüchternes Cardio doch effektiver?
Über Jahrzehnte hinweg wurde immer wieder empfohlen, Cardio Training während einer Diätmöglichst nüchtern auszuführen, um den Fettverlust maximal zu stimulieren. Vor einigen Jahren begann dieses Image dann zu wackeln. Immer mehr Experten haben sich zu diesem Thema geäußert und zu Wort gemeldet. Es wurden Studien aufgesetzt, die sich mit der Sachlage beschäftigt haben und die […]
So wirst du hartnäckige Problemzonen endgültig los
Hartnäckiges Fettgewebe hat in der Regel eine sehr hohe Insulinsensibilität. Das bedeutet, selbst die kleinsten Mengen an Insulin im Blut bringen die Fettfreisetzung aus diesem Gewebe praktisch vollkommen zum Erliegen. Nüchterneinheiten haben den Vorteil, dass sie mit einem wirklich niedrigen Insulinspiegel an den Start gehen, dafür aber den Nutzen lipolytisch wirkender Hormone zur Hilfe haben: Wachstumshormon und Adrenalin.
Beide führen dazu, dass mehr Fett aus den Fettdepots des Fettgewebes freigesetzt werden kann. Das bringt allerdings erst dann Vorteile, wenn diese Hormone auch zum hartnäckigen Fettgewebe transportiert werden können. Durch ein längeres Fasten wird dieser Transport durch eine verbesserte Durchblutung jedoch gewährleistet. Das haben wir gerade eben bereits besprochen. All das in Summe hilft dabei, die letzten Reste an Körperfett wegzubekommen, um wirklich „unnormal shredded“ zu werden.
Fazit
Nüchternes Cardio-Training ist nicht direkt zu Beginn einer Diät notwendig und auch nicht nützlich. Zumindest nicht nützlicher als ein Cardio-Training, das zu irgendeinem anderen Zeitpunkt des Tages absolviert wird. Richtig spannend wird ein nüchternes Cardio Training demzufolge erst dann, wenn du (als Mann) von unter zehn Prozent Körperfett auf unter acht Prozent Körperfett kommen möchtest und mit herkömmlichen Methoden den gewünschten Fortschritt nicht mehr erreichst. Dann heißt es, tief in die Trickkiste zu greifen. Bei Frauen funktioniert dieses Vorgehen noch besser, denn die Problemzonen beim weiblichen Geschlecht sind um bis zu 9-mal hartnäckiger als bei Männern, was mit der Rezeptorenverteilung im Fettgewebe von Frauen zu tun hat.