Olympisches Gewichtheben ist ohne Frage eine super Sache für Athleten, die an mehr Explosivität und generell besserer Performance interessiert sind. Doch wie sieht es aus, wenn man das Interesse sich eher auf maximalen Muskelaufbau konzentriert? Sind die Übungen des Olympischen Gewichthebens dann wirklich zu empfehlen oder können sie einen sogar die hart erarbeiteten Gains kosten? Das sehen wir uns in diesem Beitrag an!
Unzählige Personen führen Übungen wie Reißen und Stoßen aus, weil sie denken, sie würden dadurch so breit wie beispielsweise Dmitry Klokov werden. Und ja, Klokov ist ein Athlet, der sogar einen besseren Körper als mancher Bodybuilder hat. Sein Körperfettanteil ist gering, er hat überdurchschnittlich viel Muskelmasse und zusätzlich ist er athletisch auf einem enorm hohen Level.
Doch auch unter Gewichthebern ist der Russe einer der breitesten und muskulösesten. Nicht viele, die hauptsächlich diesen Sport betreiben, sehen so aus wie er, was doch etwas verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass die Sportler teilweise 200 Kilo über ihren Kopf befördern. In einem normalen Gym würden die meisten dieser Athleten rein vom Aussehen her allerdings nicht wirklich aus der Masse herausstechen. Man braucht also gar nicht erst daran zu denken, dass man selbst wie Superman aussehen würde, nur weil man im Reißen und Stoßen 100 Kilo bewegen kann.
Dies ist übrigens kein Angriff auf Gewichtheber, denn sie trainieren ja genau auf diese Art und Weise, damit sie in ihrer Sportart bessere Leistungen erbringen können und nicht, um besser auszusehen. Übungen aus dem Olympischen Gewichtheben zu machen, damit man breiter wird, ist allerdings eher schlecht investierte Zeit für jemanden, der sich vor allem für die optischen Auswirkungen des Trainings interessiert.
Darauf kommt es wirklich an für den Muskelaufbau
Beim Olympischen Gewichtheben wird im Bezug auf die Hypertrophie nur ein sehr geringer Reiz gesetzt. Das liegt daran, dass es praktisch keine negative Phase bei der Ausführung der Wiederholungen gibt. Zusätzlich dazu ist auch die Gesamtdauer eines Satzes beziehungweise einer Wiederholung geringer als beim klassischen Hypertrophietraining.
Man sorgt also nicht dafür, dass großartig viel mechanische Spannung entsteht oder Stoffwechselprodukte anfallen, die für metabolischen Stress sorgen würden und das resultiert darin, dass beim Gewichtheben wichtige Faktoren fehlen, die für den Muskelaufbau entscheidend sind .
Trotzdem haben Gewichtheber manchmal relativ gute Körper, weil sie natürlich auch noch klassisches Krafttraining machen, wobei sie beispielsweise Kniebeugen oder Frontkniebeugen absolvieren.
Was du dir wirklich vom Olympischen Gewichtheben erwarten kannst
Wenn du genetisch nicht extrem gut veranlagt bist, wie zum Beispiel Dmitry Klokov, dann wirst du alleine durch das Ausüben dieser Sportart logischerweise nicht sehr viel Muskelmasse aufbauen. Auch nicht, wenn du zusätzlich noch etwas „klassisches“ Krafttraining machst, wie das bei Olympischen Gewichthebern normalerweise üblich ist. Falls du aber Kampfsportler bist oder eine andere Sportart machst, bei der es vor allem auf Explosivität ankommt und der Muskelaufbau für dich nur eine untergeordnete Rolle spielt, dann kann das Olympische Gewichtheben in der Tat sehr gut für dich geeignet sein.
Kurz gesagt kann man sich folgendes von den Übungen des Olympischen Gewichthebens erwarten:
- Sie führen dazu, dass man explosiver wird und mehr Power hat.
- Sie erhöhen die Kapazität des Körpers, Kräfte von außen zu absorbieren. Das ist natürlich gerade beim Kampfsport ein enormer Vorteil.
- Sie führen dazu, dass die intramuskuläre Koordination stark verbessert wird und der ganze Körper effizienter arbeitet.
- Sie erhöhen unser Vermögen, sogenannte Motor Units im Nervensystem zu rekrutieren. Dadurch ergibt sich insgesamt gesehen eine verbesserte Performance.
- Sie können die hintere Kette, also den gesamten Rücken, die Hinterseite der Beine und den Nacken sehr gut stärken.
Fazit
Olympisches Gewichtheben führt man dann aus, wenn man im Olympischen Gewichtheben besser werden oder seine Performance in einem anderen Sport erhöhen möchte. Rein für den Muskelaufbau gesehen sind diese Übungen den klassischen Übungen, bei denen man auf durchgehende Spannung und eine betonte negative Wiederholung achtet, allerdings deutlich unterlegen!
Quelle: t-nation.com/blogs/olympic-lifting-wont-make-you-look-jacked