Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann ist es doch so, dass die meisten Menschen sowohl im Alltag als auch im Training nur selten die richtigen Entscheidungen treffen. Es ist deshalb kein Wunder, dass einen nahezu das komplette Studio ansieht, wenn man mehr als 100 Kilo beim Bankdrücken bewegt oder man direkt des Steroidkonsums bezichtigt wird, sobald man sichtbare Bauchmuskeln und ein muskulöses Äußeres vorweisen kann. Es könnte also oftmals richtig sein, genau das Gegenteil der Allgemeinheit zu machen und direkt gegen den Strom zu schwimmen, um die gewünschten Ziele zu erreichen!
Man muss darüber einmal etwas detaillierter nachdenken:
- Die meisten Menschen haben keine Ziele. Man sollte sich also unbedingt welche setzen.
- Die meisten Menschen trainieren nicht. Man ist deshalb einen Schritt voraus, sobald man regelmäßig ins Gym geht.
- Die meisten Menschen denken, dass die eigene Gesundheit mit der Anzahl an Arztbesuchen zusammenhängt. Um gesund zu sein, ist es jedoch essentiell, gute Gewohnheiten in Bezug auf Ernährung und Bewegung zu entwickeln.
- Die meisten Menschen starren täglich mehrere Stunden in den Fernseher. Schränkt man seinen diesbezüglichen Konsum ein, hat man schon viel erreicht.
- Die meisten Menschen verbringen vielen Stunden am Tag in einer sitzenden Position. Man sollte sich mehr bewegen und mehr Zeit auf den Füßen verbringen.
- Die meisten Menschen lesen nicht. Du beweist genau jetzt bereits das Gegenteil, was gut für dich ist!
Man könnte noch viele weitere Beispiele anfügen, doch die obigen sollten genügen.
Werden wir also ein wenig spezifischer und übertragen das Ganze auf Training und Ernährung!
Die meisten Menschen gehen nur ins Gym, um ihr Aussehen zu verbessern, doch man sollte noch weitere Gründe dafür haben!
Du musst gewissermaßen einen Kontext außerhalb deiner Trainingseinheiten schaffen, um den Wert deiner Workouts beurteilen zu können. Denkbare Gründe wären zum Beispiel das Verbessern von Gesundheit, Wohlbefinden, Leistung oder einfach die Herausforderung für dich selbst.
Sobald du auf eine Leistungssteigerung hin trainierst, wird sich gleichzeitig auch deine Optik verbessern. Das Gegenteil ist üblicherweise jedoch nicht der Fall!
Die meisten Menschen suchen nach Schmerz im Training, du solltest aber die Leistung priorisieren!
Es sollte klar sein, worum es hier geht. Wenn du nach einem Training gewisse Wehwehchen oder gar Schmerzen hast, dann hast du definitiv eine konstante und oftmals befriedigende Erinnerung, dass du im Training etwas „erreicht“ hast. Um einiges besser ist es allerdings, wenn du schlichtweg deine Leistung als Messlatte heran nimmst und nicht wie sehr die einzelnen Körperpartien am nächsten Tag schmerzen.
Zahlen lügen nicht. Wenn du deine Arbeitsgewichte steigerst, dann machst du Fortschritte. Auch hier ist das Gegenteil zumeist nicht der Fall. Wer kennt es nicht, dass er sich beim Kreuzheben schon den Rücken etwas verletzt hat und am nächsten Tag seine Schuhe nicht anziehen konnte. Das ist kein Zeichen von Progression!
Die meisten Menschen machen, was ihnen Spaß macht. Du solltest machen, was nötig ist!
Natürlich sollte auch der Spaß nicht zu kurz kommen, doch sobald du akzeptiert hast, dass Leistung ein besserer Maßstab als Schmerz ist, solltest du sicherstellen, dass der grundlegende Zweck deines Trainings rational und gesund ist.
Steht dein unbedingtes Verlangen nach den 200 Kilo beim Bankdrücken wirklich in einem bestimmten Zusammenhang oder geht es dabei nur um den Spaß an der Sache? Wenn du ein Powerlifter auf Wettkampfniveau bist und der Sport deinem Leben einen Sinn verleiht, dann ist die Antwort „ja“. Für den Großteil der anderen Menschen wahrscheinlich eher nicht.
Nur du kannst diese Frage beantworten und es könnte vorteilhaft sein, darüber genauer nachzudenken!
Man sollte selbstverständlich nicht alle Menschen über einen Kamm scheren und ihnen Untätigkeit und eine fehlende Zielsetzung vorwerfen. Es lässt sich jedoch grundlegend sagen, dass es deutlich mehr Personen gibt, die sich körperlich überhaupt nicht betätigen oder nur planlos im lokalen Fitness Studio umher laufen. Setze dir also Ziele, verbringe keine Zeit mit unnötigen Dingen und überprüfe immer wieder aufs Neue, ob du stetige Fortschritte verzeichnen kannst. Geht man davon aus, dass viele Menschen nicht so strukturiert vorgehen, macht es also durchaus Sinn, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen!
Quelle: t-nation.com/training/tip-do-the-opposite