Als der Engländer Dorian Yates im Jahre 1992 seinen ersten Mr. Olympia gewann, überzeugte er vor allem durch seine extreme Härte. Doch im Laufe seiner sechsjährigen Herrschaft baute der Mann, den sie „The Shadow“ nannten, auch eine Menge an Muskelmasse auf, wie man sie zuvor so gut wie nie gesehen hatte. Damit war die Ära der 90er Jahre „Massemonster“ offiziell eingeleitet. Wie Yates später in zahlreichen Podcasts und Interviews bekannt gab, waren es vor allem Insulin und Wachstumshormone, die ihm neben den anabolen Steroiden, seinem extremen Trainingsansatz und der passenden Ernährung zu dieser Statur verhalfen. Nun wurde ihm in einem Interview die Frage gestellt, was er als Grund für die herausstehenden Bäuche im modernen Bodybuilding sehe, wofür auch Phil Heath in diesem Jahr bitter abgestraft wurde.
29 Jahre nachdem Dorian Yates als neunter von aktuell 14 Titelträgern seinen ersten Mr. Olympia gewann, war es im 2011 kein Geringerer als Phil „The Gift“ Heath, der sich als 13. Mann in die Riege der besten Bodybuilder einreihen durfte. Doch auch er machte in seiner siebenjährigen Laufbahn als Champion gewisse Entwicklungen durch. Besonders in den letzten Jahren wurde er vermehrt für seine immer weiter außer Kontrolle geratene Mittelpartie kritisiert, die ihm 2018 letztendlich um die Titelverteidigung brachte.
Wie Dorian Yates in einem aktuellen Interview preisgibt, konnte jedoch auch er ähnliche Veränderungen an seinem Körper feststellen.
Der gebürtige Brite berichtet davon, dass er gerade zum Ende seiner Karriere, in den Jahren 1996 und 1997, feststellen konnte, wie seine Taille trotz niedrigem Körperfettanteil auf der Bühne ein wenig zu wachsen begann. Basierend auf dieser Erfahrung und dem Wissen, wie seine damalige Vorgehensweise war, führt er das Phänomen auf den Gebrauch von Insulin zurück. Dass Bodybuilder dieses Peptidhormon exogen zuführen, um einen stärkeren Muskelaufbau zu erzwingen, ist heute kein Geheimnis mehr. Zur Glanzzeit des Mannes aus Birmingham, steckte diese Vorgehensweise allerdings noch in den Kinderschuhen und viele betrachten Yates noch heute als Vorreiter der Kombination aus Wachstumshormonen und Insulin.
Gerade diese beiden Hormone, die der Körper normalerweise selbst in gewissen Mengen produziert, lassen laut Yates womöglich nicht nur die Muskeln, sondern auch die inneren Organe wachsen, die natürlich Platz brauchen und dadurch die Bauchwand nach außen drücken. Doch das sei nur seine eigene Theorie. Viele Menschen glauben heute, dass es der übermäßige Gebrauch dieser zwei anabolen Hormone sei, der zum sogenannten „Bubble Gut“ führe. Wieder andere, darunter auch Experten, sehen die Gründe in anderen Praktiken.
Dass die Mittelpartie von Phil Heath 2017 und 2018 eine deutliche Schwachstelle darstellte, die ihn letzten Endes den Titel kosteten, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Selbst Yates behauptet, dass der in Denver geborene, siebenmalige Mr. Olympia in der Rückansicht unschlagbar gewesen sei. Es seien die Frontposen gewesen, in denen er gegenüber Shawn Rhoden die nötigen Punkte liegen ließ. Heath’s eigene Erklärung liegt in einer Hernie, die er 2017 operieren ließ. Das eingesetzte Netz sei in der Vorbereitung 2018 gerissen, wodurch die Bauchdecke erneut an Spannung verlor. Viele Debatten drehten sich in den vergangenen Jahren um die Frage der Ursache der herausstehenden Bäuche und wie man sie beheben kann, doch am Ende zählt nur, dass dieses Phänomen ein erheblicher Makel für einen Bühnenathleten ist und mittlerweile zurecht abgestraft wird.
Wieso ist er überhaupt zweiter mit so einem Bauch geworden? Da sehe ich Winklaar sogar vor Heath