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Weniger als gedacht? – Die ersten Steroid-Stacks von Kevin Levrone!

Insbesondere bei der heutzutage schier unüberschaubaren Informationsflut fällt es dem weniger versierten Beobachter zunehmend schwerer, Wahrheit von Fiktion zu unterscheiden. Mit Sicherheit kann man nicht abstreiten, dass ein Bostin Loyd nahezu unvorstellbar hohe Dosierungen an leistungssteigernden Substanzen verwendet oder verwendet hat, doch ob diese Vorgehensweise tatsächlich gang und gäbe ist, wie es der US-Amerikaner gerne propagiert, vermag man als Außenstehender kaum mit Sicherheit zu sagen. Hin und wieder gibt es jedoch den einen oder anderen Athleten, der verhältnismäßig ehrlich mit seinem Konsum umzugehen scheint. Kevin Levrone, einer der legendärsten IFBB Pros überhaupt, gehört offensichtlich ebenfalls dazu und relativiert mit seinen Aussagen die oftmals kolportierten „Monster-Dosierungen“!

Achtung:
Anabole Steroide, Wachstumshormone und ähnliche Stoffe sind entweder verschreibungspflichtig oder überhaupt nicht mehr aus einer Apotheke zu beziehen. Derartige Substanzen ohne Rezept zu erwerben oder zu besitzen, ist strafbar. Zudem kann die Verwendung sowohl kurzfristige als auch dauerhafte körperliche Schäden mit sich bringen. Die GANNIKUS GmbH distanziert sich von den nachfolgenden Aussagen und übernimmt keinerlei Haftung.

Kevin Levrone packt aus?

In einem schriftlichen Interview, geführt mit dem weltweit bekannten Bodybuilding-Magazin Muscular Development im Jahr 2017, offenbart Kevin Levrone beispielsweise, dass er zu Beginn seines Steroidkonsums lediglich 400 Milligramm Testosteron Cypionat (ähnliche Halbwertszeit wie Testosteron Enantat) pro Woche zugeführt habe. Mit dieser Menge sei es ihm dann auch schon gelungen, einen lokalen Wettkampf zu gewinnen, was der „Maryland Muscle Machine“ im weiteren Verlauf allerdings nicht ausreichte.

Levrone fällte damals relativ zügig die Entscheidung, IFBB Pro werden zu wollen. Für dieses Ziel musste die chemische Unterstützung ihm zufolge also hochgefahren werden. Zwischen 1990 und 1991 habe er demnach mithilfe seines „Off Season Stacks“, bestehend aus wöchentlich 600 Milligramm Testosteron, 400 Milligramm Nandrolon Decanoat und 700 Milligramm oralem Anadrol, insgesamt 30 Pfund (umgerechnet rund 14 Kilo) Muskelmasse aufgebaut. Für die Vorbereitung soll er dann zusätzlich mit 200 Milligramm Winstrol (Stanozolol) gearbeitet haben.

Änderungen zum Wettkampf hin

Vier Wochen vor dem Wettkampf habe Kevin Levrone sowohl das Testosteron als auch das Nandrolon Decanoat aus dem Plan geworfen, aufgrund der im Vergleich mit anderen Substanzen höheren Halbwertszeiten aber noch einige weitere Wochen davon profitiert. Auch das orale Anadrol sei gestrichen und mit 140 Milligramm Halotestin wöchentlich ersetzt worden. Lediglich aus zwei Stoffen habe demzufolge zum Zeitpunkt der Show sein Stack bestanden.

Wie der mehrmalige Arnold Classic Champion selbst sagt, seien seine längsten Steroidkuren maximal zwölf Wochen lang gewesen. Am Anfang seiner Karriere habe er sogar nur zwei Monate die chemische Unterstützung in Anspruch genommen. Ob hiermit aber tatsächlich die gesamte Einnahmedauer oder eher die Zeit gemeint ist, bis sich die Zusammenstellung des Stacks veränderte, lässt zumindest anhand des besagten Interviews schwer sagen. Kevin Levrone war in jedem Fall stets bekannt dafür, es zwischen Wettkämpfen etwas gemächlicher anzugehen und quasi in die Show „hineinzuwachsen“.

Im Allgemeinen scheint Kevin Levrone sein Vorgehen nie großartig verändert und im Zuge der Offseason, die er vor seinem überraschenden Comeback  seines Comebacks beim Mr. Olympia 2016, weiterhin auf Testosteron, Deca und Anadrol gesetzt zu haben. Mit diesen Komponenten könne man seiner Meinung nach nichts falsch machen. Über seinen HGH-Konsum spricht der Bodybuilding-Veteran hingegen nicht. In anderen Interviews gab er aber bereits an, Wachstumshormone nur zur eigenen Unzufriedenheit getestet und Insulin gar noch nie verwendet zu haben!

Bild: Kevin Levrone, Josh Lenartowicz, Cedric McMillan
Kevin Levrone hat beim Mr. Olympia 2016 nach Jahren der Wettkampfabstinenz ein Comeback gestartet. Er war zu diesem Zeitpunkt 52 Jahre alt.
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