Nathan De Asha gilt inzwischen als eine Schlüsselfigur in der Bodybuilding-Szene. Nachdem sich der Brite die Pro Card bei den British Championships im Jahr 2014 gesichert hatte, begann seine Karriere erst so richtig. Mittlerweile hat sich der Sportler eine Fanbase in den sozialen Medien aufgebaut und sechs Profi-Wettkämpfe gewonnen. Wenn man eine Reise in die Vergangenheit wagt, stellt man aber schnell fest, dass es für den Athleten nicht immer einfach gewesen ist und er zu Beginn seiner Laufbahn durchaus anders aussah, als es heute der Fall ist.
Aufgewachsen ist Nathan in einer armen Gegend von Liverpool. Den Erfolg musste sich der Sportler hart erarbeiten, da seine Kindheit nicht zwingend einer aus dem Bilderbuch glich. Seine Mutter war alleinerziehend und stets darum bemüht, finanziell über die Runden zu kommen. Die Familie bezog Sozialhilfe und hatte zu diesem Zeitpunkt nur begrenzte Möglichkeiten für ihre Zukunft. Vermutlich waren es die ständigen finanziellen Schwierigkeiten, die den Briten letztendlich dazu motiviert haben, mehr Geld zu verdienen. Bevor der spätere IFBB Pro jedoch den Durchbruch zum erfolgreichen Bodybuilder schaffte, spielte er zunächst etwa zehn Jahre lang Fußball. Diese Sportart war es auch, die ihn dazu brachte, sich dem Bodybuilding zuzuwenden. Das ursprüngliches Ziel des Kraftsportlers war nämlich, Muskeln für das Fußballspielen aufzubauen.
Ab diesem Zeitpunkt begann De Asha schließlich, Wissen rund um das Thema Bodybuilding zu konsumieren und seine Ernährung umzustellen, wodurch er in nur 15 Monaten etwa 45 Pfund (circa 20 Kilogramm) Muskeln aufbaute. Aber auch zu diesem Zeitpunkt verfolgte der Profi-Sportler nicht die Absicht, eine Karriere im Bodybuilding zu starten. Schlussendlich überzeugte ihn sein Freund und Bodybuilding-Kollege Darren Smith, zumindest einen Versuch zu wagen. Daraufhin nahm der damals 18-Jährige im Jahr 2006 an seinem ersten lokalen NABBA-Wettkampf teil und holte sich den Sieg. Dieser diente ihm als Ansporn für die zukünftige Karriere. Im Jahr 2020 teilte Nathan ein Bild auf seinem Instagram-Kanal, auf dem seine damalige Wettkampf-Form zu sehen ist.
Im Anschluss daran nahm er zunächst an weiteren Wettkämpfen teil und entschloss sich, einen College-Abschluss im Bereich der Sportwissenschaften zu machen. Als es im Jahr 2011 zu den Unruhen in England kam, wurde der Athlet aufgrund vermeintlicher Aufforderung zu Gewalt und Plünderung im Rahmen eines Facebook-Beitrags zu einer Haftstrafe von 20 Monaten verurteilt. Nachdem er 2012 aus dem Gefängnis entlassen worden war, konnte der Ex-Sträfling allerdings aufgrund seines Strafregisters nicht in dem gewünschten Bereich tätig werden und entschied sich dazu, 2013 die Pro Card bei den British Championships zu ergattern.
Aufgrund von drei Blutgerinnseln, die tödlich hätten enden können, ist es jedoch nicht dazu gekommen. Auch im darauffolgenden Jahr gestaltete es sich alles andere als leicht, an den Titel zu kommen, da Nathan an einer Lungenentzündung erkrankte und seine Nichte verstarb. Nichtsdestotrotz holte er sich 2014 die Profi-Lizenz.
De Ashas‘ erste Veranstaltung als Profi-Bodybuilder war die Bodypower Pro. Dort belegte Nathan den zweiten Platz hinter Roelly Winklaar. Unter anderem dieser Erfolg veranlasste ihn dazu, sich direkt auf die große Mr. Olympia Bühne zu wagen, wo er – qualifiziert durch einen Sieg bei der Toronto Pro – im Jahr 2016 neben der Besten der Besten auf der Bühne stand und den zwölften Platz erzielte. 2017 konnte sich der Liverpooler den siebten Platz und 2018 den achten Platz sichern.
Wie der Profi-Sportler in einem Instagram-Video bekannt gab, verfolge er langfristig weiterhin das Ziel, eines Tages den Mr. Olympia als Sieger zu verlassen.
Sobald dies geschehen ist, soll Folgendes passieren:
„Als ich realisierte, dass ich einen Pro-Wettkampf gewonnen habe und feststellte, dass ich etwas tun konnte, wollte ich etwas auf diesem Planeten hinterlassen. Nur eine Markierung auf diesem Planeten, die sonst keiner hinterlassen kann. Du kannst mir die Pro-Titel wegnehmen, du kannst sie alle haben. Sie sind trotzdem meine. Ich habe die Trophäen nicht mehr, ich behalte sie nicht. Ich schmeisse sie in den Müll. Aber weißt du, sie gehören mir. Meine Kinder können mich anschauen und sagen: Mein Vater hat etwas geschafft. Wenn ich eines Tages die Olympia gewinne, dann werde ich am selben Tag in den Ruhestand gehen. Boom, ich bin fertig! Ich habe sonst nichts zu beweisen. Dann habe ich nämlich das Größte von etwas erreicht. Ich möchte nur einmal der Beste in einer Sache sein.„