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Neue Studie: Ist Marihuana ein Trainingsbooster?

Das Klischee besagt, dass Kiffer im Allgemeinen faul sind, den ganzen Tag vor der Konsole oder dem Fernseher hängen und Chips in sich hineinstopfen. Kürzlich tauchte jedoch eine groß angelegte Studie aus den USA auf, die herausgefunden haben soll,will dass tatsächlich sogar das Gegenteil der Fall sein könnte. Bereits große Medien wie die New York Times oder das Time Magazine berichteten über diese faszinierenden Ergebnisse. Doch was ist dran an der Behauptung? Kann Cannabis wirklich dabei helfen, uns zum Training zu motivieren?

In immer mehr Bundesstaaten der USA gilt der Konsum von Marihuana als legal. Im Gegensatz zu Deutschland kann man dort das Rauschmittel vollkommen ungestraft erwerben und konsumieren. Forscher der
Universität von Colorado haben nun über 600 Verwender der Droge zu ihren Erfahrungen in Kombination mit Sport befragt und kamen zu überraschenden Ergebnissen.

Ganze 81,7 Prozent der Teilnehmer behaupteten, Cannabis kurz vor oder nach ihrem Training zu konsumieren. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie sich die steigende Akzeptanz von Marihuana in den USA auf gesundheitliche Parameter wie körperliche Aktivität und Übergewicht auswirkt. Der Volksmund besagt jedoch, dass das Kiffen zu einer Förderung des Appetits und eines inaktiven Lebensstils führt, wodurch sich vermuten lässt, dass eine Gewichtszunahme die Folge sein könnte. Auf der Kehrseite berichten die Autoren der Studie davon, dass sogar die WADA den Genuss von Cannabis aufgrund der potenziell leistungssteigernden Eigenschaften verbietet.

Anekdotischen Berichten zufolge verwenden einige Ultramarathonläufer das Kraut gelegentlich, um Übelkeit oder Langeweile auf Langstreckenläufen zu bekämpfen. Epidemiologische Daten deuten ebenfalls darauf hin, dass Cannabis-Verwender schlanker sind und einen gesünderen Blutzuckerspiegel aufweisen. „Es gibt eine Menge interessanter Datenpunkte da draußen, aber nicht viele von ihnen wurden bisher überprüft“, sagte Angela Bryan, Chef-Autorin der Studie und Professorin für Psychologie und Neurowissenschaften am Institut für Kognitive Wissenschaften.


"Shredded" werden durch Kiffen?


In einem ersten Schritt im Versuch die Forschungslücken zu füllen, befragten sie und ihre Kollegen 605 erwachsene Nutzer von Marihuana in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Colorado, Nevada, Oregon und Washington. Unter anderem wurden die Teilnehmer danach gefragt, ob sie das Rauschmittel jemals innerhalb einer Stunde vor oder vier Stunden nach dem Training konsumiert hätten. Knapp 82 Prozent beantworteten diese Frage mit einem „Ja“, ein erstaunliches Ergebnis für die Wissenschaftler.

Im Nachgang wurden 345 der Teilnehmer, die behauptet haben, Cannabis in Kombination mit dem Training verwendet zu haben, gefragt, ob sie es eher vor oder nach der körperlichen Aktivität konsumiert haben. Ganze 67 Prozent der Befragten sagten, sie hätten beides schon ausprobiert. 70 Prozent gaben ebenfalls an, dass es den Spaß beim Training verbessert habe und 78 Prozent der „Kiffer“ sagten aus, dass es ihrer Regeneration geholfen habe. In 52 Prozent der Fälle verbesserte der Genuss von Marihuana darüber hinaus die Motivation für das Workout.

„Unter der Betrachtung, dass all diese Faktoren als Hürden für das Training wahrgenommen werden, ist es möglich, dass sich Marihuana womöglich als nützlich für die Teilnahme an sportlicher Aktivität erweist“, schreiben die Autoren. Lediglich 38 Prozent der Befragten sagten aus, dass die Hanfblüten und deren Wirkstoffe wie THC und CBD die Leistung steigerten, wohingegen einige wenige kleinere Studien darauf hindeuten, dass das Kraut die Performance sogar hemmen könnte. Doch unter dem Strich verbrachten diejenigen, die Cannabis rund um das Training nutzten, durchschnittlich 43 Minuten pro Woche mehr damit, sich körperlich zu bewegen als diejenigen, die es nicht um das Training herum konsumierten.

Wie könnte Cannabis die körperliche Aktivität aus physiologischer Sicht beeinflussen?

Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass bestimmte Cannabinoide die Schmerzwahrnehmung dämpfen und laut den Autoren der Studie sind die Rezeptoren für diese Stoffe im Gehirn sehr ähnlich derer, die während des sogenannten „Runners-High“ aktiviert werden. Man könnte nun mutmaßen, dass die Kombination aus diesen beiden Effekten die Menschen dazu bewegt, sich stärker zum Training motiviert zu fühlen. Weiterhin wirkt Cannabis entzündungshemmend und das enthaltene Cannabidiol (CBD) sorgt für eine Entspannung der Muskulatur, was der Regeneration zugutekommen kann.



Dennoch merken die Autoren an, dass ihre Studie einigen Limitationen unterliege. Beispielsweise wurde nicht untersucht, in welcher Form die Blüten-Wirkstoffe konsumiert wurden. Sie können unter anderem geraucht oder in Nahrungsmitteln verarbeitet aufgenommen werden. Außerdem fokussierte sich die Untersuchung nur auf Menschen, die regelmäßig Cannabis verwendeten, und auf Staaten, in denen der Konsum legal ist. Weitere Studien sind jedoch schon in Arbeit, die zum Beispiel den Grad der körperlichen Aktivität von älteren Cannabiskonsumenten mit Personen vergleichen, die keine Erfahrungen mit dem grünen Kraut haben.

Erste Ergebnisse dieser Folgeuntersuchungen deuten bereits darauf hin, dass sich diejenigen, die Marihuana zu sich nehmen, im Zuge eines 16-wöchigen Trainingsprogramms mehr bewegen als die Vergleichspersonen, die sich in Abstinenz üben müssen. Als Grund dafür vermuten die Wissenschaftler die schmerzlindernden Eigenschaften, da bekannt ist, dass sich ältere Menschen aufgrund ihrer körperlichen Beschwerden oft nicht ans Training wagen. Abschließend sagte die Chef-Autorin allerdings, dass noch nicht genügend Daten zur Verfügung stehen würden, um eine Empfehlung auszusprechen, sie aber auch nicht davon überzeugt sei, dass es schaden würde. Dennoch ist Cannabis in Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht legalisiert, weshalb dieser Artikel keine Anleitung darstellen soll.


Primärquellen:
nytimes.com/2019/05/08/well/mind/exercise-marijuana-cannabis-pot-workout.html
www.sciencedaily.com/releases/2019/05/190501114629.htm

Literaturquelle:
YorkWilliams, Sophie, et al. „The New Runner’s High? Examining Relationships Between Cannabis Use and Exercise Behavior in States with Legalized Cannabis.“ Frontiers in Public Health 7 (2019): 99.

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