Wie Forscher an der University of Wisconsin herausgefunden haben, kann man die Wahrscheinlichkeit an einer Grippe oder Erkältung zu erkranken verringern, wenn man mehrmals die Woche meditiert. Laut einer Studie ist der schützende Effekt von Meditation größer als der von moderat intensivem Cardio Training!
Grippe und Erkältungen
Der Autor der unten aufgeführten Studie Bruce Barrett hat eine Menge Forschung über die Grippe und herkömmliche Erkältungen betrieben. In den Jahren 2002 und 2010 veröffentlichte er zwei Studien, die zeigen, dass die Supplementation mit Echinacea nicht die Wahrscheinlichkeit reduziert, an einer Grippe zu erkranken. Diese beiden Studien werden noch heute gerne von Gegnern der Supplement Lobby zitiert. Im Jahr 2011 veröffentlichte er eine weitere Studie, die beweisen konnte, dass eine Grippe bei manchen Menschen mit der Gabe eines Placebos bekämpft werden kann.
Sein Interesse an Erkältungen und der Grippe kommt von Statistiken. Allein in den USA sterben jährlich rund 30.000 Menschen an Viren, die eigentlich harmlos sind. Insgesamt 500.000 Menschen müssen pro Jahr im Krankenhaus aufgrund viraler Infektionen behandelt werden. Erkältungen (exklusive Influenza) kosten den amerikanischen Staat ungefähr 40 Milliarden Dollar jährlich!
Studie
Aufgrund der Hinweise, dass Meditation Stress vermindert und Stress einen negativen Effekt auf das Immunsystem hat, wollten Barrett und seine Kollegen wissen, ob Meditation die Wahrscheinlich an einer Erkältung oder Atemwegsinfektion zu erkranken verringern kann. Um diese Frage zu beantworten, führten die Forscher eine Studie an 149 Menschen im Alter von mindestens 50 Jahren durch. Die meisten der Probanden waren weiße Frauen, welche in drei Gruppen aufgeteilt wurden.
Eine Gruppe führte über einen Zeitraum von acht Wochen pro Woche 2,5 Stunden einer Meditation durch, die von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. Zusätzlich meditierten sie pro Woche noch 45 Minuten zuhause. (Meditation)
Die erste Kontrollgruppe führte wöchentlich und für ebenfalls acht Wochen 2,5 Stunden Cardio Training bei moderater Intensität durch. Zudem liefen oder joggten sie in dieser Zeit 45 Minuten pro Woche für sich selbst. (Exercise)
Die dritte und letzte Gruppe tat nichts. (Control)
Ergebnisse
Sowohl die Meditation, als auch das Cardio Training reduzierten die Wahrscheinlichkeit, an einer Grippe zu erkranken. Während dem Experiment wurden 27 Menschen in der Meditationsgruppe und 26 Menschen in der Trainingsgruppe krank. In der Kontrollgruppe hingegen erkrankten gleich 40 Menschen.
Die Symptome der Meditations- und Trainingsgruppe waren zudem weniger schlimm.
Die Häufigkeit, die Dauer und die Schwere der Symptome waren in der Meditationsgruppe geringer. Obwohl nicht alle der beobachteten Vorteile statistisch signifikant waren, kann man sie dennoch als klinisch bedeutend bezeichnen.
Wieso genau sich die Meditation schützend gegen Viren auswirkt, können die Forscher nicht sagen. Sie fanden auf jedenfall die gleiche Anzahl an Viren und Immunzellen in allen der drei Gruppen.
Auf die Stresswerte oder die mentale Gesundheit hat sich die Meditation nicht ausgewirkt. Die Probanden waren jedoch auch alle mit sich selbst zufrieden und mental extrem stabil.
Schlussfolgerung
Wenn man diese Befunde interpretiert, dann könne man laut den Forschern vermuten, dass krankere und gestresstere Personen mehr von Meditation profitieren als andere. Diese Hypothese müsse jedoch weiter untersucht werden.
Unter dem Strich konnte jedoch gezeigt werden, dass sich Meditation (und auch Training) durchaus positiv auf das Immunsystem auswirken kann!
Quelle: ergo-log.com/meditation-prevents-colds.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22778122