Um insbesondere bei den Olympischen Spielen für faire Wettkamfbedingungen zu sorgen und gleiche sportliche Voraussetzungen zu gewährleisten, arbeiten die Welt Anti Doping Agentur WADA und das Internationale Olympische Komitee IOC eng miteinander zusammen. Die einzelnen Teilnehmer werden jedoch nicht mehr nur bei Olympia selbst getestet. Auch Jahre später werden mittlerweile Nachtests der aufbewahrten Dopingproben durchgeführt. Aktuell sind den Ermittlern im Zumge dessen erneut vier Fische ins Netz gegangen!
Wie das Internationale Olympische Komitee am gestrigen Donnerstag unter anderem über seine offizielle Webseite bekannt gab, habe man insgesamt vier russische Athleten im Rahmen einer Welle von Nachtests zu den Olympischen Spielen 2012 in London des Dopings überführt. Es handele sich dabei um den Gewichtheber Khadzhimurat Akkaev, die Dreispringerin Victoria Valyukevich und die beiden Hammerwerferinnen Mariia Bespalova und Gulfiya Khanafeeva. Die besagten Russen wurden allesamt nachträglich vom Wettbewerb disqualifiziert.
Eine gewisse Systematik, wie man sie schon von Dopingfällen anderer Nationen kennt, ist auch in diesem Fall nicht wirklich auszuschließen, denn alle vier positiv getesteten Athleten sollen ihre Leistungsfähigkeit mit Dehydrochloromethyltestosteron gesteigert haben. Dabei handelt es sich um ein anaboles Steroid, das auch unter dem Namen Turinabol bekannt ist und in den 60er Jahren von Jenapharm in der ehemaligen DDR entwickelt wurde. Vor allem in den Staaten der früheren Sowjetunion wird die anabole Substanz noch immer häufig verwendet, obwohl sie relativ leicht nachzueisen ist.
Nachträgliche Auswirkungen auf die Medaillenränge hatte keiner der positiven Nachtests, denn weder Victoria Valyukevich noch Mariia Bespalova oder Gulfiya Khanafeeva konnten sich auf dem Treppchen platzieren. Khadzhimurat Akkaev war sogar aufgrund einer Rückenverletzung gar nicht erst in der Klasse bis 105 Kilo angetreten!