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Gewichtheberschuhe oder Chucks für die perfekte Kniebeuge?

Folgendes solltet ihr zunächst wissen:

  • Angehobene Fersen helfen euch dabei, während der Kniebeuge aufrechter zu stehen und können dadurch zu mehr Stabilität verhelfen.
  • Gewichtheberschuhe können vor allem für Anfänger sinnvoll sein, aber euch gegebenenfalls später beim Beugen behindern.
  • Viele der besten Powerlifter der Welt verzichten auf Gewichtheberschuhe.
  • Wer im engen Stand beugt und Wert auf Hypertrophie legt, kann von Squat Schuhen profitieren.
  • Wer mit normalem Stand beugt und Wert auf Maximalkraft legt, kann von flachen Schuhen wie beispielsweise Chucks profitieren.

Gewichtheberschuhen oder „Squat Schuhen“ wird oft nachgesagt, dass sie durch den erhöhten Hacken dem Sportler dabei helfen, während dem Beugen aufrechter zu stehen und so nicht nur die Stabilität erhöhen, sondern auch den Quadrizeps mehr beanspruchen. Während all dies für Anfänger sicherlich zutreffend ist, streiten sich Fachleute nach wie vor darüber, ob auch fortgeschrittene Sportler auf Gewichterheberschuhe oder eventuell besser auf anderes Schuhwerk zurückgreifen sollten.


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Flache oder angehobene Fersen?

Einige Athleten berichten, dass ihnen Gewichtheberschuhe vor allem zur Anfangszeit sehr geholfen haben, doch mit steigender Leistung und Erfahrung zunehmend hinderlich wurden. Doch wie findet man heraus, welches Schuhwerk am besten passt? Um diese Frage bestmöglich zu beantworten, muss zunächst geklärt werden, inwiefern ein erhöhter Hacken die Beugetechnik in den unterschiedlichen Belastungsbereichen beeinflusst. Beispielsweise können Gewichtheberschuhe durch ihren speziellen Winkel den Knöchelbereich stark entlasten, folglich die Rumpfmuskulatur entspannen und letztendlich zu mehr Stabilität und Kontrolle im Knie- und Beinbereich führen.

Obwohl es kaum relevante Studien gibt, existiert eine einzige, die in der Tat Indizien dafür liefert, dass derartiges Schuhwerk die aufrechtere Haltung begünstigen kann, was schlussendlich in der Entlastung des unteren Rückens resultieren könnte. Da die Probanden dieser Untersuchung mit rund 60% ihres Maximalgewichtes beugten, können die Ergebnisse für Anfänger, die leicht bis moderat trainieren, durchaus einen sinnvollen Ansatz bieten. Aber trifft dies auch für erfahrene Sportler zu, die extrem schwer beugen und versuchen, über ihre Grenzen hinaus zu gehen?

Betrachtet man die weltbesten Powerlifter, kann festgestellt werden, dass viele von diesen Leistungssportlern gänzlich auf Squat Schuhe verzichten und trotzdem Gewichte jenseits der 350kg Marke bewältigen können. Wenn aber derartige Schuhe die aufrechte Haltung und in Folge dessen auch die Leistung positiv beeinflussen sollen, stellt sich die Frage, warum viele dieser Athleten auf benanntes Equipment verzichten. Da bisher keine Studie auf diesem speziellen Gebiet zu existieren scheint und auch die zuvor thematisierte Untersuchung lediglich moderates Training unter die Lupe nahm, kann an dieser Stelle nur gemutmaßt werden. Da ansteigendes Gewicht nachweislich die Kinematik des Sportlers beeinflusst, ist es denkbar, dass auch die Athleten dieser Studie mit Gewichten nahe ihres 1RM weiter nach vorne lehnen würden.

Zudem sollte die Standbreite von Athleten untersucht werden, um dieses Thema von allen Seiten zu betrachten. So untersuchte eine Studie über die Biomechanik der Kniebeuge 39 Powerlifter und teilte diese in Gruppen mit engem, normalem und breitem Stand ein. Überraschenderweise zeigten sich keine Unterschiede in Bezug auf den Winkel des unteren Rückens, wohingegen sich in puncto Kniebewegung einige Besonderheiten zeigten. So bewegten sich die Knie der Athleten mit engem Stand weiter nach vorn als die der restlichen Athleten, was vermuten lässt, dass besagte Sportler eine quadrizepsorientierte Beugetechnik verwenden.

Da Squat Schuhe diesen Umstand bekanntlich begünstigen könnten, sollte man sich nun die Olympischen Gewichtheber anschauen. Diese nutzen in der Tat spezielles Schuhwerk, um aufrechter Beugen zu können, was jedoch bei Powerliftern nicht zuzutreffen scheint. Möglicherweise liegt dies daran, dass zuletzt benannte Athleten nicht so tief beugen müssen wie ihre olympischen Kollegen und daher vermehrt aus der Hüfte arbeiten, um zusätzlich Hamstrings und Glutes miteinzubeziehen. Folglich könnten Powerliftung Schuhe für Personen von Vorteil sein, die eng beziehungsweise quadrizepslastig beugen und sich für die restlichen eher hinderlich auswirken.

Welches Schuhwerk solltet ihr nun tragen?

Wer den Fokus auf den Quadrizeps legen und sich vornehmlich auf Hypertrophie konzentrieren möchte, wählt meist einen engen Stand und wird von Squat Schuhen profitieren können. Wer hingegen eher wie ein Powerlifter beugt und vornehmlich kraftorientiert trainiert, dürfte mit flachem Schuhwerk wie den Chucks besser bedient sein. Jedoch kann hier generell nicht pauschalisiert werden, da sowohl die Standbreite und das Trainingsziel als auch die Erfahrung des Athleten in den Entscheidungsprozess einfließen sollte!


Quelle: t-nation.com/training/olympic-shoes-or-chucks-for-squats

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