Kirill Tereshin – Kaum ein anderer Name sorgte in den letzten Monaten für so viele erschütterte Gesichter wie der des jungen Russen. Aufgrund seiner mit ölartigen Substanzen gefüllten Oberarme, die er selbst auch liebevoll als „Bazookas“ bezeichnet, gelangte der heute 21-Jährige quasi über Nacht zu fragwürdiger Berühmtheit. Was als eine Art Internetsensation begann, ist inzwischen zur Karriere geworden. Nachdem Kirill dank des russischen Lokalfernsehens erst in seiner Heimat zum Prominenten wurde, sind nach einer neuen Dokumentation die Augen weltweit auf den „Synthol Freak“ gerichtet.
Auf dem YouTube Channel von „Barcroft TV“ finden sich bis heute unzählige Dokumentationen von polarisierenden Einzelpersonen, die in vielen Fällen gemeinhin als „Freaks“ abgestempelt werden. Die dazugehörigen Beiträge beschränken sich allerdings nicht nur auf das Offensichtliche, sondern versuchen stets auch hinter die Fassade zu blicken und herauszuarbeiten, warum die jeweilige Person zu dem wurde, was sie heute ist. In einer der aktuellsten Episoden reiste das Team nach Russland, um sich dort mit Kirill Tereshin, dem eingangs genannten „Synthol Freak“ zu treffen.
Im gemeinsamen Interview berichtet der junge Mann davon, was ihn einst dazu bewegte, seine Arme auf so gefährliche Weise künstlich zu vergrößern. Demnach habe er sich stets danach gesehnt, eines Tages wie Hulk auszusehen und selbst Bodybuilder neben sich schmal aussehen zu lassen.
Als aber selbst zweieinhalb Jahre Kraftsport gepaart mit disziplinierter Ernährung nicht gefruchtet hätten, sei Kirill im Rahmen seiner Recherche auf Synthol gestoßen. Daraufhin zeigt der 21-jährige Russe ganz genau, an welches Stellen er sich die Injektionen setzt, um Bizeps und Trizeps derart riesig erscheinen zu lassen. Mit 61 Zentimeter Umfang habe er derzeit die größten Arme Russlands, erzählt er voller Stolz.
Für das fortwährende Streben, eines Tages sein Idealbild zu erreichen, zahlte der junge Mann jedoch einen hohen Preis, sowohl gesundheitlich als auch monetär bemessen. Eigenen Angaben zufolge hätten die bisherigen Injektionen mit insgesamt 8.000 US-Dollar zu Buche geschlagen, von denen Kirill aber nicht alles selbst gezahlt habe. So sei er auch von dritten Personen mit dem umstrittenen Öl versorgt worden. Viel schlimmer als das ausgegebene Geld sind die gesundheitlichen Auswirkungen. Schon jetzt berichtet der erst 21 Jahre alte Mann, dass er ungefähr alle vier Wochen mit massiven Entzündungen des Oberarmgewebes zu kämpfen habe. Dass es sich dabei um einen mehr als bedenklichen Umstand handelt, scheint er selbst allerdings nicht zu realisieren.
Dafür sorgt sich die Mutter des „Synthol Freaks“ umso mehr um das leibliche Wohl ihres Jungen. Noch immer hoffe sie eindringlich, dass Kirill eines Tages seine Meinung ändert und sich das bisher injizierte Öl wieder entfernen lässt. Bislang aber ohne Erfolg. Etwas später in der Reportage lässt auch der 21-Jährige seine Maske fallen und gesteht, mit seinem Selbstbild noch immer nicht zufrieden zu sein. Zwar hätten seine Arme dafür gesorgt, dass er den Prominentenstatus erreichte, ein „König“ unter den normalen Menschen sei und sein langweiliges Leben vor dem PC endlich der Vergangenheit angehöre. Wie Hulk sehe er jedoch noch immer nicht aus.
Statt sich wie in den anderen öffentlichen Berichterstattungen über Kirill Tereshin und dessen Entscheidung, sich bis heute insgesamt sechs Liter Öl in die Oberarme zu injizieren, lustig zu machen, versucht Barcroft TV zu ergründen, was den jungen Russen tatsächlich zu solch extremen Schritten bewegte. Dabei bleibt der Bericht stets sachlich und fair, wodurch ein anderer, durchaus interessanter Blickwinkel auf den „Synthol Freak“ und dessen Umfeld entstanden ist.