Wenn man regelmäßig Krafttraining absolviert, dann extrahiert das Muskelgewebe ununterbrochen Stammzellen aus dem Blut, welche dann zu fertigen Mukelzellen heranwachsen können. Eine italienische In-vitro Studie scheint zu suggerieren, dass die Supplementation mit Resveratrol diesen Prozess beschleunigt!
Die Studie von Anna Montensano, welche im Journal of Translational Medicine veröffentlicht wurde, ist von einer Art, die heutzutage nur selten zu finden ist. Die Forscher untersuchten den Effekt von Resveratrol auf die Muskelzellen, einfach aus dem Grund, weil sie neugierig waren. „Von der Neugier getriebene Forschung“ ist der Name, den man so einer Arbeit gibt. Diese Art von Forschung wurde von den meisten Universitäten mittlerweile geächtet.
In der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts muss wissenschaftliche Foschung nützlich sein. Die Universitäten zwingen die Forscher fast schon dazu, Forschung zu betreiben, die von privaten Unternehmen 20 Mal besser und schneller gemacht werden könnte. Ob das jedoch besser für die Gesellschaft ist, bleibt ein Streitpunkt. Das Tempo der technologischen Innovation nimmt noch immer ab, trotz der ganzen „nützlichen“ Forschung, die betrieben wird.
Wie dem auch sei. Montesano wollte wissen, welchen Effekt Resveratrol in Teströhrchen auf junge Muskelzellen hat, deren Entwicklungsprozess in der obigen Grafik dargestellt wird. Montesano untersuchte die Auswirkungen von Resveratrol in Konzentrationen von 0,1 und 25 Mikromol.
Sie fand heraus, dass Resveratrol die Zellentwicklung beschleunigt. Als Ergebnis davon reduzierte die Supplementation mit Resveratrol zudem die Geschwindigkeit, mit der Zellen sich teilen. Zur selben Zeit jedoch machte Resveratrol die Muskelfasern länger und dicker.
Außerdem förderte Resveratrol die Produktion des kontrahierenden Motormuskelproteins Myosin, der wichtigsten Verbindung in ausgewachsenen Muskelfasern.
Resveratrol steigerte in den Muskelzellen die Mengen an AMPK und an den extrazellulären, signalregulierten Kinasen 1 und 2 (ERK1) (ERK2). AMPK ist ein Protein, das aktiviert wird, wenn Muskelzellen keine Energie mehr haben. ERK1 und ERK2 sind Proteine, die als Reaktion auf Wachstumsfaktoren außerhalb der Muskelzelle Prozesse innerhalb der Muskelzelle anstoßen.
AMPK und ERK1/2 regulieren die Entwicklung von Muskelzellen auf unterschiedliche Art und Weise. AMPK stoppt anabole Prozesse, stimuliert jedoch die Produktion von Mitochondrien, während ERK1/2 die anabolen Stimuli von IGF-1 in die DNS der Muskelzellen übermitteln. Es scheint jedoch in diesem Fall so zu sein, das Resveratrol einen größeren Effekt auf ERK1/2 hat als auf AMPK.
Laut den Forschern demonstiere die Studie, dass Resveratrol die Vermehrung von Muskelzellen kontrollieren, myogene Prozesse initialisieren und Hypertrophie induzieren könne. Die Datenlage soll neue Beweise liefern, dass Resveratrol eine geeignete Substanz sei, um die Muskelleistung zu steigern oder muskulären Beeinträchtigungen vorzubeugen beziehungsweise sie rückgängig zu machen.
Quelle: ergo-log.com/resveratrol-may-speed-up-muscle-growth.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24330398