Für Bodybuilder der offenen Klasse war die Bigman Weekend Pro 2022 die erste Chance, sich für den Mr. Olympia 2023 zu qualifizieren oder schon einmal die ersten Zähler fürs Punkte-Ranking zu sammeln.
Warum also nicht die ohnehin vorhandene Wettkampfform der erst kürzlich abgehaltenen Events nutzen und direkt wieder auf die Bühne steigen?
Das dachte sich unter anderem auch Roman Fritz nach seinem ungerechtfertigten achten Platz beim Romania Muscle Fest.
Roman Fritz bei der Bigman Weekend Pro 2022
Zunächst einmal sei gesagt: Der Livestream zur Bigman Weekend Pro 2022 war aufgrund von Verpixelungen und eher mäßigen Lichtverhältnissen wenig aussagekräftig.
Unterschiede ließen sich natürlich feststellen, doch der tatsächlichen Form einzelner Athleten wurde die Übertragung im Internet nicht gerecht.
Dass Roman Fritz hier speziell in der Rückansicht wie gewohnt mit seiner Härte herausstach, sprach ganz klar für ihn.
Der 34-Jährige landete zunächst zwar nur im dritten Callout, wurde dort allerdings mittig gestellt und konnte sich im weiteren Verlauf weiter nach vorne kämpfen.
Es lief also im Endeffekt genau andersrum als in Rumänien, wo die Judges ihn noch zum Unverständnis vieler allmählich durchgereicht hatten.
Nach den regulären Callouts wurde Roman nämlich erneut verglichen. Diesmal mit Andrea Muzi, Milan Sadek, Dani Kaganovich und Pablo Llopis Munoz, von denen zumindest die ersten Drei zuvor im ersten Vergleich standen.
Der deutsche IFBB Pro, für den ein Punktgewinn sich jetzt plötzlich als sehr viel realistischer entpuppte, fand sich dabei abermals in der Mittelposition wieder und wurde schließlich gemeinsam mit Muzi nach hinten geschickt.
Wer in Alicante das Rennen machen würde, schient anfangs schnell deutlich zu werden, nachdem Brett Wilkin und Andrea Presti wegen ihrer Überlegenheit aus dem ersten Vergleich genommen worden waren.
Die Judges wollten die beiden später allerdings noch einmal neben Mohamed Shaaban, der in Kürze den Mr. Olympia bestreiten wird, und Theo Leguerrier, dem Sieger des Romania Muscle Fests, stehen sehen.
Hartnäckigkeit wird belohnt
Das Finale, wofür nur noch die besten zehn Teilnehmer auf die Bühne zurückkehrten, sollte so beginnen, wie das Prejudging aufgehört hatte: Mit einem Vergleich der Top 4, bei dem sich Andrea Presti und Brett Wilkin zum wiederholten Mal mittig einreihten.
Vor dem obligatorischen Posedown musste sich Roman Fritz einem weiteren Callout stellen. Hatte er zum Ende des Prejudgings noch in der Mitte verweilt, war diese Position nun für Sibusiso Kotelo vorgesehen.
Genau wie Andrea Muzi stand jedoch auch Roman direkt neben dem Mann aus Südafrika. Abschließend wollten sich die Judges offenbar nicht in die Karten schauen lassen, wenn man aus dem Ablauf eine logische Schlussfolgerung ziehen wollte.
Im Anschluss an die individuellen Posingküren war es dann so weit: Die Ergebnisse wurden verkündet, zumindest die Top 5, unter denen Roman Fritz sich verdientermaßen befand.
Der ESN-Athlet belegte letztlich den fünften Platz, auch wenn durch die wilden Vergleiche der Kampfrichter mit allem zu rechnen war. Damit verbucht Roman den ersten Punkt auf sein Konto, um im kommenden Jahr die Olympia-Qualifikation zu bewerkstelligen.
Unmittelbar vor dem Mann aus Bayern platzierten sich Mohamed Shaaban und Theo Leguerrier auf den Rängen vier und drei.
Die frühe Startberechtigung für den Mr. Olympia 2023 sicherte sich Brett Wilkin in einem umkämpften Duell mit Andrea Presti.
Bigman Weekend Pro 2022 – Ergebnisse Men’s Open
- Brett Wilkin
- Andrea Presti
- Theo Leguerrier
- Mohamed Shaaban
- Roman Fritz