Sportwissenschaftler der Konkuk University in Südkorea haben wohl im Rahmen einer Tierstudie herausgefunden, wie sich die Supplementation mit Ginseng positiv auf die Ausdauer von Sportlern diverser Couleur auswirken könnte. Demnach soll die Heilwurzel die Fettverbrennung in den ersten 20 Minuten einer physischen Aktivität ankurbeln, für die vor allem eine gesteigerte Ausdauerfähigkeit vonnöten ist. Dies führe unter dem Strich dazu, dass wertvolle Kohlenhydrate gespart werden.
Die wichtigsten aktiven Inhaltsstoffe in Ginseng sind die sogenannten Ginsenoside, von denen jedes einzelne unterschiedliche Charakteristika aufweist. Ginsenosid-Rg1 zum Beispiel hat einen antikatabolen, stimulativen und antiöstrogenen Effekt, während Ginsenosid-Rb1 sich eher beruhigend auswirkt.
Da sie sich dafür interessierten, ob asiatischer Ginseng, auch Panax Ginseng oder Roter Ginseng genannt, die sportliche Leistungsfähigkeit steigern kann, ließen die Forscher männliche Mäuse über einen Zeitraum von zwei Wochen fünf Mal wöchentlich auf einem Laufband „trainieren“. Die Tiere sollten dabei auf 65 bis 70 Prozent ihrer maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) laufen.
Der Hälfte der Mäuse wurde während des Experiments täglich ein Placebo verabreicht, den anderen gab man Roten Ginseng in einer menschlichen Äquivalenzdosis von einem Gramm pro zehn Kilo Körpergewicht.
Nachfolgend ist eine Tabelle abgebildet, in der man die Zusammensetzung des Supplements sieht. Ein Gramm des Produkts enthielt demnach insgesamt nur 19,64mg Ginsenoside.
Am Ende der zwei Wochen ermittelten die Forsche die Menge an Fett und Kohlenhydrate, die von den Mäusen während der Anstrengung verbrannt wurde. Sie stellten fest, dass die Supplementation mit Panax Ginseng die Verbrennung von Kohlenhydraten reduzierte und stattdessen in größerem Maß Fettsäuren verbrannt wurden. Dieser Effekt konnte in den ersten 20 Minuten jeder Trainingseinheit beobachtet werden.
RG = Roter Ginseng
CON = Placebo
Nach der physischen Belastung konnten die Wissenschaftler außerdem geringere Glykogenkonzentrationen in der Leber der Tiere ausmachen. Die diesbezügliche Reduktion war allerdings geringer bei den Mäusen der Ginseng Gruppe.
Wie die Koreaner selbst sagen, habe die Studie diverse Limitierungen gehabt. Zum einen sei kein Lauftest bis zur Erschöpfung ausgeführt worden, der Informationen über die vorteiligen Effekte auf den Eingriff in die Ausdauerleistung hätte liefern können. Zum anderen habe man keine Trainings- und Nahrungskontrolle gesetzt, sodass man den Effekt von Rotem Ginseng oder physischer Aktivität auf Parameter des Energiestoffwechsels nicht ausreichend diskutieren könne.
Um die synergistische Effekte von Rotem Ginseng in Kombination mit Training auf den Energiestoffwechsel zu klären, sei es vor allem wichtig, in zukünftigen Untersuchungen eine weitere Gruppe von ausschließlich ruhenden Tieren zu betrachten. Trotz alledem habe man klar enthüllen können, dass der Konsum von Rotem Ginseng die Fettoxidation während einer physischen Belastung steigern könnte.
Die koreanischen Forschern schlussfolgern letzten Endes aus ihren Ergebnissen, dass man durch die zweiwöchige Zufuhr von Rotem Ginseng während dem Training die Fettoxidation und einen glykogensparenden Effekt begünstigen kann, was sich zusammen wiederum positiv auf die Ausdauerfähigkeit auswirke!
Quelle: ergo-log.com/ginseng-boosts-athletes-endurance-capacity.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24803098