2020 war er nicht dabei, doch noch im letzten Jahr sicherte sich Tim Budesheim bei der California Pro fast die Qualifikation für den Mr. Olympia. Der von ESN gesponserte IFBB Pro wurde damals Zweiter hinter Patrick Moore, der kurz darauf in Las Vegas wiederum den zehnten Platz belegte. Im Gegensatz zum deutschen Bodybuilder versuchte der US-Amerikaner am gestrigen Samstag erneut, sich beim zunächst in Culver City, Kalifornien anberaumten, später dann Corona-bedingt verlegten Wettkampf durchzusetzen. Sein Triumph aus dem Vorjahr, der ihn auf den Radar der Bodybuilding-Welt beförderte, sollte ihm aber nicht vergönnt sein.
Zuallererst muss definitiv und unmissverständlich festgehalten werden, dass die Belichtung bei der California Pro gelinde gesagt verbesserungswürdig war. Auch der Livestream, für den stolze 30 US-Dollar veranschlagt wurden, ließ laut verschiedener Berichte zu wünschen übrig. Das soll jedoch nicht von den Athleten ablenken, die beim kurzfristig nach Las Vegas verschobenen Event um die direkte Qualifikation für den Mr. Olympia 2020 kämpften. Einer der Top-Favoriten auf den Sieg war zweifellos Patrick Moore, unter anderem deshalb, weil er den Wettkampf vor über einem Jahr schon einmal hat gewinnen können. Für den IFBB Pro aus Texas verlief die Veranstaltung allerdings ernüchternd, doch der Reihe nach.
Wir rollen die Top 6 von hinten auf und beginnen demnach mit einem Ägypter, der auf dem sechsten Platz landete. Gemeint ist aber nicht etwa Hassan Mostafa, für den nach seinem zwischenzeitlichen Krankenhausaufenthalt bedauerlicherweise nicht mehr als Rang acht realisierbar war, sondern Mohamed Shaaban. Der von Charles Glass trainierte Bodybuilder erreichte mit einer ansehnlichen Form ein durchaus respektables Ergebnis. Knapp vor ihm reihte sich Eddie Bracamontes auf dem fünften Platz ein. Schon bei der California Pro 2019 hatte es der Mann aus San Diego beinahe aufs Treppchen geschafft.
Den vierten Platz beanspruchte der bereits angesprochene Patrick Moore für sich. Mit Sicherheit hätte der Yamamoto-Athlet mehr erwartet, doch am Ende kann er sich wohl glücklich schätzen, denn wie die Scorecard zeigt, betrug sein Vorsprung zu Eddie Bracamontes lediglich einen Punkt. Laut Judges einstimmig die Silbermedaille holte überraschenderweise An Nguyen. Der 35-Jährige stammt aus San Jose, ist derzeit aber in Las Vegas beheimatet und nahm die Verlegung der California Pro, bei der ihm im vergangenen Jahr Rang ein Abschneiden auf Rang fünf glückte, wohl dankend an.
>> Bodybuilding-Bekleidung von GORILLA WEAR findet ihr bei Muscle24! <<
Was den Sieg anbelangt, stellte sich ziemlich zügig heraus, dass alles auf einen Zweikampf zwischen Antoine Vaillant und Maxx Charles hinauslaufen würde. Letzterer ging wie auch bei der New York Pro in beeindruckender Härte an den Start, konnte seinem direkten Konkurrenten jedoch nicht mehr als einen heißen Fight liefern. Der Schützling von Milos Sarcev kam über den zweiten Platz nicht hinaus. Vaillant hingegen überzeugte die Kampfrichter vollends und nahm verdientermaßen die Schwerttrophäe mit nach Hause. Gerade nach Drogensucht und Verletzungspech eine schöne Erfolgsstory für den Kanadier.
Damit fährt respektive fliegt Antoine Vaillant – vorausgesetzt der einstige Animal-Athlet bringt selbst die nötige Lust mit – im kommenden Dezember noch einmal nach Las Vegas, um am Mr. Olympia teilzunehmen. Der kleine Posing-Workshop mit Flex Wheeler, den der 33-Jährige spontan auf sich nahm, scheint sich also gelohnt zu haben. Für Maxx Charles war der Wettkampf in Nevada wenigstens nicht gänzlich umsonst, denn mit vier weiteren Zählern schraubt er sich nach diesem Wochenende immerhin auf Platz eins des Punkterankings und wäre demnach Stand jetzt ebenfalls startberechtigt.
Hier geht’s zur Bildergallerie für die California Pro!
California Pro 2020 – Men’s Open
- Antoine Vaillant
- Maxx Charles
- An Nguyen
- Patrick Moore
- Eddie Bracamontes
- Mohamed Shaaban