„Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“ – Dieser Spruch lässt sich im Grunde genommen auch auf die Corona-Krise projizieren, kann man doch unweigerlich erkennen, dass nach dem Erlassen des sogenannten „Lockdown light“ der Schuh bei unterschiedlichen Menschen an verschiedener Stelle zu drücken scheint. In unserer Szene dreht es sich vor allem darum, dass die Gyms öffnen können und weiterhin Sport getrieben werden kann. Diesbezüglich gab es am Dienstag plötzlich aufkeimende Hoffnung, denn einige Fitness-Studios in Hamburg sollten das Drehkreuz wieder in Betrieb nehmen dürfen. Die Freude darüber währte aber nicht lange.
Wir berichteten erst gestern darüber, dass die Fitness-Studio-Kette Fitness First beim Hamburger Verwaltungsgericht einen Eilantrag eingereicht hatte, um im Speziellen gegen die Schließung ihrer Filialen vorzugehen. Zur Überraschung vieler fand das Unternehmen tatsächlich Gehör, woraus zunächst resultierte, dass acht der eigenen Studios in der Hansestadt kurz vor der Wiedereröffnung standen. Argumentiert wurde beim zwischenzeitlichen Urteil damit, dass der Senat das Parlament hätte einbeziehen müssen, bevor ein derartiger Grundrechtseingriff beschlossen werde. Das mögliche Infektionsrisiko in Indoor-Sporteinrichtungen war kein Thema.
Obwohl sich Martin Seibold, Geschäftsführer von Fitness First, zuversichtlich zeigte, dass Fitness-Studios dem Urteil zufolge als Teil der Lösung, nicht etwa als Teil des Problems anerkannt wurden, blieb der nächste Dämpfer in dieser Streitsache nicht aus. Noch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erließ nämlich das Oberverwaltungsgericht Hamburg eine Verfügung und kippte damit temporär die Entscheidung der ersten Instanz. Der Senat hatte im Vorhinein Beschwerde eingelegt. Aktueller Zwischenstand: Die aufkeimende Hoffnung wurde relativiert und die Gyms bleiben vorerst geschlossen.
Seit geraumer Zeit beherrscht das Corona-Virus die Gedanken der Menschen, da nicht nur Medien seit vielen Monaten mehrmals täglich über die Zahlen weltweit berichten, sondern weil in jedem Land immer wieder neue Maßnahmen beschlossen werden, denen man ausgesetzt ist. Unter anderem betreffen geschlossene Fitness-Studios derzeit abertausende Menschen auf der Welt, da sie sich trotz des […]
Vor dem Parlament: Engländer protestieren mit Panzer gegen Gym-Schließungen!
Fitness First muss sich also erst einmal in Geduld üben, auch wenn bereits die Vorbereitungen liefen, die Türen der acht Einrichtungen aufzuschließen. Wichtig zu verstehen ist jedoch, dass die gestern erlassene Verfügung lediglich vorübergehend ist. Das Oberverwaltungsgericht Hamburg erreicht damit, dass die Fitness-Studios der Kette so lange geschlossen bleiben, bis die zuständige Kammer sich der Angelegenheit annehmen und eine unter erneuter Abwägung überlegte Entscheidung treffen kann. Problem hierbei: Im schlechtesten Fall kann dies mehrere Wochen in Anspruch nehmen, was natürlich die Dynamik zumindest ein Stück weit abschwächt.
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Trotz der Tatsache, dass der Eilantrag von Fitness First ausschließlich Auswirkungen auf die acht Filialen von Fitness First in Hamburg gehabt hätte, verfolgten Gym-Inhaber in ganz Deutschland die Entwicklungen mit Spannung. Schließlich hätte es auch für Betreiber in anderen Bundesländern eine neue Argumentationsgrundlage gegeben, um beim selbstständigen Vorgehen gegen die Maßnahmen erfolgreich sein zu können. Zuvor waren in der ganzen Bundesrepublik immerhin zahlreiche Ersuchen einzelner Fitness-Studios von den Verwaltungsgerichten abgewiesen worden.
Es gilt nun abzuwarten, auf welches Ergebnis sich die zuständige Kammer beim Hamburger Oberverwaltungsgericht verständigt. In der Presse ist zwar die Rede davon, dass die Entscheidung theoretisch auch in einigen Tagen gefällt sein könnte, doch bei der Fülle an abzuarbeitenden Anträgen, wie sie in der momentanen Lage eintrifft, wäre es wohl vermessen zu glauben, man könne mit einem schnellen Resultat rechnen. Die unerwartet positive Stimmung, die sich am Dienstag durch die deutsche Fitness-Community zog, wurde dadurch gedrückt, das steht fest.
Gut so. Entweder alle oder keiner…
Ich finde es sehr wichtig das in der schweren Zeit die Studios geöffnet bleiben.
Offen bleiben natürlich