Tim Budesheim zählt derzeit zu den besten Schwergewichtsprofibodybuildern, die Deutschland vorzuweisen hat. Doch ebenso wie seine nationalen Konkurrenten gelang es dem IFBB Pro bisher nicht, sich für den Mr. Olympia zu qualifizieren. Insbesondere in seiner letzten Wettkampfsaison wurde Tim Budesheim für seine Rückenschwäche kritisiert. Jetzt ging der Profibodybuilder gemeinsam mit seinem Trainer Manuel Bauer der Ursache für dieses Problem auf den Grund.
Besuch in der Sportschule Kinema
Vor einigen Wochen gab Tim Budesheim die Zusammenarbeit mit Manuel Bauer bekannt. Sein derzeitiger Trainer kann nicht nur auf eine lange Erfahrung als Coach zurückblicken, sondern war auch als Athlet auf der internationalen Bühne erfolgreich. Der Bayer äußerte sich schon vor der Zusammenarbeit mit Tim Budesheim öffentlich zu dessen Rückenschwäche. Seitdem die beiden als Team zusammenarbeiten, liegt auf diesem muskulären Bereich daher der Hauptfokus.
Um das Problem jedoch nicht nur im Training zu bearbeiten, sondern auch die Ursache besser verstehen zu können, nahm Tim Budesheim vor einigen Tagen gemeinsamen mit seinem Coach eine zweitägige Analyse in der Sportschule Kinema wahr. Diese wird von Sepp Maurer geleitet.
Maurer betreibt selbst seit vielen Jahren intensiv Kraftsport und setzt sich mit Sportwissenschaften auseinander. Der Athletik-Trainer analysiert normalerweise Fußballer, Eishockeyspieler und andere Vertreter anderer Sportarten. Mit Manuel Bauer ließ sich in der Vergangenheit der erste Bodybuilder in der Sportschule durchchecken.
Nerv im Halswirbelbereich bereitet Probleme
Die zweitägige Analyse des Körpers umfasste in der Sportschule ein straffes Programm. Beim zunächst durchgeführten Muskelfunktionstest wurde schnell deutlich, dass mit Fußgewölbe und Becken offenbar etwas nicht in Ordnung sei. Wenn der Profi-Bodybuilder entspannt stand, verlagerte er knapp 15 Kilogramm mehr auf eine Körperseite und auch die muskulären Tests untermauerten den ersten Eindruck.
Bei der weiteren Überprüfung stellte sich schließlich heraus, dass ein Nerv im Halswirbelbereich belastet sei und dass das Fußgewölbe nicht so arbeiten würde, wie es sollte. Eine erste Physiobehandlung brachte sofortige Besserungen, wobei Sepp Maurer betonte, dass an der gesamten Problematik weitergearbeitet werden müsse. Insbesondere der Nerv im Bereich der Wirbel C6 bis C8 würde nicht richtig frei sein und sich so auch auf den Rücken auswirken.
EMG-Messung zeigte klare Dysbalance
Bei der anschließenden EMG-Messung wurde die unterschiedliche Muskelansteuerung nochmals deutlich. Tim Budesheim konnte seine linke Rückenhälfte besser ansteuern und auch der Maximalkraft-Test am zweiten Tag bestätigte diese Ergebnisse. Die Konsequenz hieraus ist, dass man mit dem IFBB Pro eine spezielle Sitzposition erarbeitete, in der es ihm gelingt, die beiden Seiten gleichmäßiger anzusteuern.
Sowohl Sepp Maurer als auch Manuel Bauer betonten in dem Video, dass diese Maßnahme sich an einen Spitzenathleten richtet, der Detailverbesserungen vornehmen wollte. Anfänger und Fortgeschrittene sollten sich dagegen auf das Erlernen und Beherrschen der einzelnen Übungen konzentrieren und sich nicht in Details verrennen. Für Tim Budesheim sei die Empfehlung jedoch, das Training mit der speziellen Übung zu beginnen, um auf diese Weise die Muskulatur für die gesamte Einheit besser zu stimulieren.
Positives Fazit von Tim Budesheim
Der IFBB Pro zeigte sich selbst ebenfalls zufrieden mit der zweitägigen Analyse. So seien die Testergebnisse für ihn nicht nur nachvollziehbar gewesen, sondern er habe auch deutliche Verbesserungen bezüglich seines Beckens feststellen können. Während er bisher das Problem hatte, nur dann geradezustehen, wenn die Pose sich für ihn selbst schief anfühlte, sei es ihm nach der Behandlung möglich gewesen, sofort korrekt zu stehen.
Gemeinsam mit seinem Trainer Manuel Bauer will Tim Budesheim jetzt die weiteren Anpassungen seines Trainings besprechen. Das Ziel ist es, im Training die Muskeln besser anzusteuern, und auf der Bühne die Posen besser zu stellen.
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