Eine Gynäkomastie kann in der Entstehungsphase nicht nur Schmerzen bereiten, sondern sieht im Anschluss daran zumeist auch alles andere als ästhetisch aus. Während Letzteres für einen Bodybuilder, der regelmäßig auf der Bühne steht, natürlich ein unschönes Manko darstellt, hat es für einen Kampfkünstler keine wirkliche Relevanz. Nichtsdestotrotz kann das Wachstum der Brustdrüsen gerade in der Blütezeit eines Sportlers als Hinweis auf gestörte Hormonverhältnisse dienen und damit zumindest theoretisch Medikamentenmissbrauch nahelegen. Derartigen Anschuldigungen sieht sich jetzt auch Israel Adesanya ausgesetzt.
Eigentlich dürfte es für Israel Adesanya keinen Grund zur Sorge und Negativität geben. Nach seiner Titelverteidigung im UFC-Mittelgewicht gegen Paulo Costa am vergangenen Wochenende konnte der gebürtige Nigerianer seinen 20. MMA-Sieg in Folge feiern und damit ein erneutes Ausrufezeichen setzen. Der „Last Stylebender“, so sein Spitzname, erreichte im Fight mit seinem brasilianischen Kontrahenten einen technischen Knockout. Zum Zeitpunkt des Abbruchs standen in der zweiten Runde drei Minuten und 59 Sekunden auf der Uhr. Um die Kampfperformance soll es aber überhaupt nicht gehen, vielmehr steht eine optische Auffälligkeit im Vordergrund.
Spätestens als Jon Jones, seines Zeichens ebenfalls ehemaliger UFC-Champion und unter anderem bekannt für den einen oder anderen Dopingskandal, über Twitter auf die rechte Brust von Israel Adesanya aufmerksam machte („What’s up with Izzy right tit“), starteten im Netz die ersten wilden Diskussionen. Sowohl auf Fotos als auch in Videos ließ sich nämlich eine markante und hervortretende Schwellung um die rechte Brustwarze erkennen, die sogar weniger fachmännische Zuschauer aufgefallen war. Speziell im Bodybuilding-Bereich ist man jedoch fast schon ständig auf der unbewussten Suche nach Gynäkomastien und dementsprechend wurde natürlich auch zügig unsere Aufmerksamkeit erregt.
Eine Gynäkomastie, wie wir sie in diesem Fall wohl mit ziemlicher Sicherheit sehen, kann aufgrund unterschiedlicher Faktoren entstehen und muss nicht zwangsläufig auf den Gebrauch leistungssteigernder Substanzen zurückzuführen sein. Im Grunde genommen gibt es drei potenzielle Altersgruppen, in denen das Brustdrüsenwachstum beim Mann natürlicherweise vermehrt auftritt. Erstens direkt nach der Geburt, zweitens in der Pubertät und drittens bei betagteren Personen. Da Israel Adesanya mit seinen 31 Jahren weder frisch geboren noch in der Pubertät oder im fortgeschrittenen Alter ist, passt demzufolge keiner dieser Erklärungsversuche so richtig.
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Wenn man darüber hinaus noch einen Blick auf das Instagram-Profil des MMA-Kämpfers wirft und sich die Mühe macht, den Feed einmal komplett bis nach unten durchzuscrollen, wird man Bilder von vor sechs bis sieben Jahren finden, auf denen keine Gynäkomastie, wenn überhaupt jedoch maximal eine kleine Tendenz sichtbar ist. Das Ganze hat sich also offensichtlich im Verlauf seiner Profi-Karriere entwickelt und mittlerweile ein Ausmaß angenommen, das vielen Beobachtern beinahe ins Auge springt. In der Theorie deutet einiges darauf hin, dass hier illegale Mittel im Spiel sein könnten, die den Hormonhaushalt immer wieder durcheinander gebracht haben. Es wäre jedoch vermessen zu behaupten, dass hier zu 100 Prozent ein Dopingskandal vorliegt.
Was man aber festhalten kann: Die muskuläre Ausprägung eines Athleten sagt definitiv nichts darüber aus, ob nachgeholfen wurde oder nicht. Oft hört man Stimmen, die darauf hinweisen, Sportler X sei nicht muskulös genug, um Medikamentenmissbrauch zu unterstellen. Hier spielen allerdings vor allem Training und Ernährung eine ausschlaggebende Rolle. Ein Langstreckenläufer wird nicht zum Bodybuilder, nur weil er Steroide konsumiert. Die UFC hatte bereits in der Vergangenheit mit positiven Dopingtests zu kämpfen. Besagtem Jon Jones etwa wurden über Analysen beispielsweise Benzoylecgonin (Hauptmetabolit von Kokain), Clomifen, Letrozol, Turinabol und ein auffällig verschobenes Verhältnis von Testosteron zu Epitestosteron nachgewiesen.
Ich habe keine Ahnung von den Sportlerernährungen usw aber ob es der Zufall will sagte ich beim Kampf zu meinem Bruder“ wie sieht denn die Brust von Adesanya aus“.Also die nicht normal aussah,das war bei dieser Kameraeinstellung nicht zu übersehen.Zumal es mir bei den anderen Kämpfen von ihm nicht auffiel.
Mir scheint die Unsymmetrie des Phänomens – seine linke Brust sieht ganz normal aus – gegen eineN unausgeglichenen Hormonhaushalt zu sprechen.