Der erste Wettkampftag der Arnold Classic UK 2024 ist beendet und damit bekamen die Fans nicht nur die Vorwahl im Open Bodybuilding präsentiert, sondern auch unter anderem die Ergebnisse in der Classic Physique. Hätte man vor einem Monat in Anbetracht der Tatsache, dass weder Chris Bumstead noch Ramon Dino vor Ort sind, in der Classic Physique auf einen Sieg von Urs Kalecinski gewettet, waren die Voraussetzungen nach der Arnold Classic in Ohio gänzlich andere. Wesley Vissers fuhr mit dem Rückenwind des Titelgewinns zwei Wochen zuvor nach Großbritannien. Trotz eines schwächeren Paketes konnte er die Judges bei der Arnold Classic UK 2024 von sich überzeugen.
Insgesamt kleineres Teilnehmerfeld auf der Arnold Classic UK 2024
Die Arnold Classic in Ohio hat fraglos eine gewisse Strahlkraft, die nicht zuletzt auf den namensgebenden Verantwortlichen zurückzuführen ist, der die Sieger persönlich kürt. Die in den vergangenen Jahren entstandenen Ableger stehen hingegen ein wenig im Schatten des großen Vorbildes. Zudem hatte die Arnold Classic UK in der Vergangenheit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Ein Fernbleiben von Arnold Schwarzenegger, Gerichtsverhandlungen und schließlich das Aussetzen im vergangenen Jahr waren die Konsequenzen.
Veranstalter der Arnold Classic UK 2022 zu 27 Monaten Haft verurteilt
Die Arnold Classic UK 2022 sollte ein sportliches Highlight auf dem europäischen Kontinent werden, doch fand letztlich mit viel Unruhe statt. Während Arnold Schwarzenegger normalerweise bei den Veranstaltungen, welche seinen Namen tragen, höchstpersönlich vor Ort ist, verzichtete er recht spontan auf eine Anwesenheit in Großbritannien. Selbst die ausgelobten Preisgelder schienen zwischenzeitlich nicht sicher, so dass […]
In diesem Jahr meldete sich die Veranstaltung unter neuer Führung und mit neuem Wettkampftermin zurück. Nur zwei Wochen nach der Austragung des Originals riefen die Verantwortlichen Bodybuildingfans aus der ganzen Welt nach Großbritannien. Auch wenn das Teilnehmerfeld nicht ganz mit der Größe und Klasse des Originals mithalten konnte, erwartete die Fans an der Spitze der beiden prominentesten Kategorien dennoch ein spannender Kampf.
Während im Open Bodybuilding Samson Dauda erneut auf Hadi Choopan treffen sollte, bot die Classic Physique mit Wesley Vissers den Mann der Stunde. Der Niederländer stellte sich zwar nur sechs Kontrahenten. Mit Breon Ansley, Urs Kalecinski und Michael Daboul waren jedoch drei weitere Topathleten des letzten Olympias am Start.
Urs Kalecinksi mit Leistungssprung in der Classic Physique
Insbesondere für den deutschen Classic Physique Athleten Urs Kalecinski war die Arnold Classic 2024 ein ernüchternder Wettkampf. Nachdem der Wahl-Berliner sich im Vorfeld auf den Titelkampf gegen Ramon Dino eingestimmt hatte, zog zur Überraschung der überwältigenden Mehrheit Wesley Vissers am gesamten Feld vorbei. Für Urs Kalecinksi blieb hinter Ramon Dino nur der dritte Rang, wobei die Kampfrichter gemäß ihn gemäß Scorecards zum Teil sogar weiter hinten sahen.
Arnold Classic 2024: Analyse der Scorecards
Die Arnold Classic 2024 ist vorüber und bot insbesondere mit dem neuen Champion in der Classic Physique eine große Überraschung. Doch nicht nur in dieser Kategorie waren die Ergebnisse nicht einstimmig. Der Blick auf die Scorecards der Arnold Classic 2024 verdeutlicht, wie knapp manche Entscheidungen an diesem Wettkampfwochenende gewesen waren. Scorecards zeigen keine Streichergebnisse Bereits […]
Die Frage, ob man sich innerhalb von zwei Wochen überhaupt verbessern könnte, beantworte Urs Kalecinksi dafür umso eindrucksvoller. Der Mitte 20-Jährige präsentierte auf der Arnold Classic UK 2024 sein bisher wohl bestes Paket. Der Oberkörper wirkte deutlich voller, sodass das zuletzt kritisierte Ungleichgewicht zum Unterkörper deutlich geringer ausfiel.
Weiterhin stellte Urs Kalecinski die Doppel-Bizeps von vorn, nunmehr wie sein Konkurrent aus den Niederlanden. Dies ging zwar auf Kosten des X-Frames, sodass die Taille beim Classic Physique Athlete breiter als in den letzten Wettkämpfen wirkte, doch dafür imponierte auch sein gesamter Oberkörper so deutlich wie noch nie. Doch trotz dieses erkennbaren Leistungssprungs verlief die Arnold Classic UK 2024 für Urs Kalecinksi nicht, wie erhofft.
Wesley Vissers gewinnt Classic Physique auf Arnold Classic UK 2024
Schon beim Heraustreten der Athleten war klar, dass die sieben Teilnehmer in der Classic Physique in zwei Gruppen zu trennen sind. Die Top 4 war in Großbritannien zu dominant und gleichzeitig extrem dicht beieinander. Der stets für seine Linie kritisierte Michael Daboul überzeugte wieder einmal mit extremer Konditionierung. Urs Kalecinski brachte sein bisher vielleicht bestes Paket, wohingegen Wesley Vissers hart, aber streng genommen nicht ganz so gut wie in Ohio war. Gleiches galt eigentlich auch für Breon Ansley.
Dennoch favorisierten die Judges neben dem Arnold-Sieger von vor zwei Wochen den zweifachen Olympia-Champ Breon Ansley. Beide Athleten fanden sich gemeinsam in der Mitte wieder, wohingegen Urs Kalecinski und Michael Daboul nach außen gestellt wurden. Dass diese Entscheidung nicht spurlos am sonst so strahlenden Deutschen vorbeiging, war ihm im Gesicht anzusehen.
Im Zuge der Vergleiche wurden ähnlich wie beim Olympia auch die beiden nach außen gestellten Athleten für Vergleich in die Mitte geholt. Den direkten Vergleich mit Wesley Vissers erhielt der Deutsche jedoch nicht. Wie schon in Ohio änderte sich im Finale am Abend nichts mehr an der Reihenfolge.
Wesley Vissers holte somit nach dem Titel in Ohio auch zwei Wochen später den Sieg auf der Arnold Classic UK 2024 in der Classic Physique. Zweiter wurde dieses Mal jedoch Breon Ansley. Für Urs Kalecinski blieb trotz einer hervorragenden Form nur der dritte Rang.
Hadi Choopan geht in die zweite Runde gegen Samson Dauda
Auch in der Vorwahl des Open Bodybuilding waren die Athleten ganz vorn, die schon die Arnold Classic in Ohio dominierten. Überraschenderweise bedeutete dies auch für Akim Williams erneut, dass er nicht in den ersten Call Out kam, obwohl er sich in Ohio im Finale im Vergleich zur Vorwahl nach vorn kämpfen konnte.
Den Final Callout bildeten im Schwergewicht wie schon in Ohio erneut Hadi Choopan und Samson Dauda, die sich nichts schenkten. Die Judges ließen die beiden Athleten mehrfach die Posen durchgehen, was insbesondere den Briten ins Schwitzen brachte. Ein klarer Favorit kristallisierte sich nicht heraus, sodass die Fans beider Lager für das Finale am zweiten Tag der Arnold Classic UK 2024 weiterhin die Daumen drücken dürfen.
Titelbild: Instagram
Wenn man bei dem ersten Bild des Artikels, ganz oben, die Athleten von links nach rechts durchgeht, stellt man fest, dass Urs mit seinen Proportionen nicht ins Bild passt. Das Beine-Oberkörper-Verhältnis unterscheidet sich erkennbar von dem der anderen Athleten und somit anscheinend auch vom „Bild der Classic Physic“.
Urs sollte langsam mal was überdenken..
Urs wird, wie ich schon in anderen Kommentaren bemerkt habe, auf sein Maß zurück gestuft. Die Classics wird immer stärker und Vissers dominiert diese Klasse selbst dann noch, wenn er anscheinend nicht in Bestform antritt. Der Leistungssprung von Urs und die vielgelobte Bestform war wohl mehr ein „Hopser“ als ein wirklicher Sprung. Urs wird sich in Zukunft damit auseinander setzen, das er körperlich nicht die zur Zeit gewünschte Form um als Sieger in der Classic zu bestehen, zur Verfügung hat. An Vissers wird er jedenfalls die nächste Zeit nicht vorbei kommen. Er bestimmt als neuer Kapitän mit seinen klassischen Linien, seiner Größe, seinem Charisma, seinen Proportionen, seiner Muskelqualität, seiner Natürlichkeit und nicht zuletzt mit seinem Charme, den weiteren Kurs in dieser Klasse. Wir erleben tatsächlich eine neue BB Ära…
Bei Ursis Einzelpräsentation gabs an der ein oder anderen Stelle schon bissel Fremdschämen *LOL*
Ich sag Urs eher auf Platz 4-5 aber niemals auf drei. Ich denke mal, hier hat er ein grosses Geschenk bekommen.