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Koffein auch NACH dem Training vorteilhaft?

Die Effekte von Koffein vor einer Trainingseinheit wurden hinlänglich untersucht und diskutiert. Eine Studie von Petersen und Kollegen zeigte jedoch, dass die berühmte Stimulans auch nach einem Workout nützlich sein und die Glykogenresynthese in der Muskulatur verbessern kann. Dieses Experiment ist nun nicht mehr das einzige, das einen Koffeinkonsum nach dem Training attraktiv macht: In ihrer neusten wissenschaftlichen Arbeit, deren Ergebnisse im Journal of Strength and Conditioning Research publiziert wurden, berichten Aaron R. Caldwell und seine Kollegen von einem interessanten Versuch mit einer Hypothese, die hauptsächlich auf dem bereits bekannten, aber kurzlebigen Effekt der Schmerzlinderung von Koffein basiert!

Um zu testen, ob sich die Koffeineinnahme auch positiv auf die Regeneration auswirken kann, verlegten Caldwell und Kollegen die übliche Zufuhr der Stimulans, die für den maximalen leistungssteigernden Effekt idealerweise ungefähr eine Stunde vor körperlicher Aktivität erfolgen sollte, auf das Zeitfenster nach dem Training. Da die Forscher ebenfalls spekulierten, dass die primäre Wirkungsweise von Koffein in puncto Regeneration, falls überhaupt vorhanden, in direktem Zusammenhang mit der Koffeinkonzentration im Blut steht, ließen sie ihre Probanden die Substanz zu mehreren Zeitpunkten konsumieren, um jede messbare Reduktion des Muskelkaters aufrechtzuerhalten. Dementsprechen erfolgte auch die Beurteilung des Muskelkaters durch die Probanden einmal morgens, einmal direkt vor (als die Konzentrationen im Blut gering waren) und einmal nach der Koffeinzufuhr (als die Konzentrationen im Blut hoch waren).

Der Trainingsreiz, dem sich die Probanden aussetzen mussten, war nichts Geringeres als der Hotter’N Hell Hundred, einer 164 Kilometer langen Radtour im texanischen Wichita Falls, die jährlich im August stattfindet. Alle Testpersonen hatten im Vorhinen schon mindestens eine Radtour über die Distanz von 164 Kilometern absolviert und waren zudem erfahrene „Koffeinkonsumenten“ (gewöhnliche Zufuhr von 230mg pro Tag).

Die Probanden wurden nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugeordnet: Eine der Gruppen sollte im Anschluss an den erfolgreich gefahrenen Hotter’N Hell Hundred Koffein in einer Dosierung von 3mg pro Kilo Körpergewicht (252mg im Durchschnitt) konsumieren, die andere führte ein identisch aussehendes Placebo zu. Um die Effekte auf den verzögert einsetzenden Muskelkater (delayed onset muscle soreness) und die Funktionalität des Unterkörpers zu ermitteln, wurde die Einnahme von Koffein oder Placebo auf die drei Folgetage ausgeweitet. Sie erfolgte direkt nach der Radtour und für die darauffolgenden vier Morgen (7:00 oder 8:00 Uhr) und drei Mittage (ungefähr 12:00 Uhr).

Durchschnittliche Bewertung des empfundenen Muskelkaters allgemein (A =morgens, B = nachmittags) und speziell in den Beinen (C = morgens, D = nachmittags).

*statistisch signifkante Unterschiede
#Unterschiede mit Tendenz zur statistischen Signifikanz

Die Analyse der Wissenschaflter in Bezug auf die Bewertungen des empfundenen Muskelkaters (RPMS) und der empfundenen Funktionalität des Unterkörpers, die von den Probanden abgegeben wurden, brachte das Folgende zutage:

  • Die Koffein Gruppe neigte im Vergleich zur Placebo Gruppe am Nachmittag zu einem geringeren, empfundenen Muskelkater in der Gesamtwahrnehmung.
  • Die Koffein Gruppe hatte speziell in den Beinen einen signfikant geringer wahrgenommenen Muskelkater als die Placebo Gruppe.
  • Es gab keine messbaren Unterschiede hinsichtlich der wahrgenommenen Unterkörperfunktionalität.

Im Gesamten liefern die Funde von Caldwell und Kollegen zusätzliche Beweise dafür, dass Koffein bei Athleten wohl nicht nur vor, sondern auch nach dem Training vorteilhaft sein kann. Es bleibt allerdings noch zu klären, ob die empfundene Reduktion des Muskelkaters mit objektiv messbaren Verbesserungen in Bezug auf Trainingsleistung und Regeneration nach einem intensiven Sportereignis in Einklang gebracht werden kann.

Wir haben es beim hier thematisierten Experiment erst mit dem insgesamt zweiten zu tun, das überzeugende Argumente für einen positiven Effekt von Koffein im Zeitfenster nach dem Training liefert. Man sollte wohl nun zumindest kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn man im weiteren Tagesverlauf nach einem Workout noch eine oder zwei Tassen Kaffee trinkt, sofern eine gewisse Höchstmenge an Koffein (für die meisten 800mg aufwärts) nicht überschritten wird. Selbstverständlich sollte man auf diese Weise auch nicht nach einem abendlichen Training verfahren, um die positiven Eigenschaften der Stimulans auf die Regeneration nicht durch einen schlechteren Schlaf wieder zunichte zu machen!


Quelle: suppversity.blogspot.de/2017/02/more-evidence-in-favor-of-post-workout.html
Referenzstudien:
Caldwell, Aaron R., et al. „Effect of Caffeine on Perceived Soreness and Functionality following n Endurance Cycling Event.“ The Journal of Strength & Conditioning Research (2017).
Pedersen, David J., et al. „High rates of muscle glycogen resynthesis after exhaustive exercise when carbohydrate is coingested with caffeine.“ Journal of Applied Physiology 105.1 (2008): 7-13.

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