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Lisa Reith: die deutsche Bikini-Athletin im Porträt

Die Bikiniklasse erfreut sich in Deutschland seit ihrer Einführung größter Popularität. Doch für absoluten Spitzenplatzierungen auf dem internationalen Parkett hatte es für die deutschen Starterinnen bislang nur selten gereicht. Mit der Qualifikation für den Mr. Olympia 2023 hat die Bikini-Athletin Lisa Reith jetzt eine lange Durststrecke beendet. Hier kommt das Portrait einer, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz ganz nach vorn gekämpft hat.

Lisa Reith: Kindheit und Jugend

Lisa Reith wurde am 27. Oktober 1994 als Älteste von zwei Töchtern in Augsburg geboren. In ihrer Kindheit und Jugend war sie tänzerisch aktiv und betrieb unter anderem Ballett, lateinamerikanischen Paartanz, Hip-Hop und Bauchtanz. Letztgenanntes verfolgte sie auch auf Wettkampfniveau.

Als Jugendliche musste Lisa den mehrjährigen Scheidungskrieg ihrer Eltern miterleben. Sie entwickelte aus dem Trauma heraus eine Magersucht. Später geriet sie in eine Beziehung mit einem Narzissten, der sie von ihrem sozialen Umfeld isolierte.

Lisa Reith auf Instagram – Bild: Instagram

Alles in allem verliefen die prägenden Jahre der Lisa Reith also in vielerlei Hinsicht unglückselig. Mit 18 wurde sie dann auch noch ungeplant schwanger und brachte ihren Sohn zur Welt, der heute zehn Jahre alt ist. Das Gymnasium musste sie aufgrund der Schwangerschaft in der zwölften Klasse verlassen. Später absolvierte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau und arbeitete einige Jahre auch noch neben dem Bodybuilding in Vollzeit, um ihrem Sohn auch als alleinerziehende Mutter einen guten Lebensstandard bieten zu können.

Wie Lisa Reith ins Bodybuilding fand

Lisa Reiths Schwangerschaft war mit einigen Komplikationen verbunden, sodass sie mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen musste. Zur Untätigkeit verdammt, verlor sie den Rest ihrer ohnehin damals nicht üppig vorhandenen Muskulatur. Auch die neue Rolle als junge Mutter erschwerte ihr den Wiedereinstieg in den regelmäßigen Sport.

Schließlich wurde der Wunsch nach Kurven an den richtigen Stellen so groß, dass sie 2017 das Training im Homegym mit rudimentärer Ausstattung begann. Für einige Zeit widmete sie sich dabei ausschließlich dem Aufbau ihres Gluteus, der heute tatsächlich ihr größtes Aushängeschild ist.

Wie gut eignen sich Kniebeugen und Hip Thrusts für das Po-Training?

Zwar hegen die meisten männlichen Athleten kein besonders großes Interesse daran, ihren Gluteus bestmöglich zu entwickeln, doch ist das Thema Po-Training sicherlich zumindest für einige Männer und einen Großteil der weiblichen Fitnessstudiobesucher interessant. Laut der Seite Statista liegt der Anteil von Frauen in Fitnessstudios aktuell bei rund 46,4 Prozent [1]. Ein runder, trainierter Hintern gilt […]

Bei einem Ausgangsgewicht von 49 Kilo auf 1,61 Meter zeigten sich schnell erste Erfolge. Hiervon motiviert meldete sich Lisa im Fitnessstudio an, trainierte bald an sieben Tagen die Woche bis zu drei Stunden. Dabei war sie zunächst in den für weibliche Anfänger typischen Irrungen aus unausgewogenem, sehr unterkörperlastigem Training und unterkalorischer Ernährung gefangen. Allmählich entdeckte sie jedoch ihre Leidenschaft für das ganzheitliche Bodybuilding und professionalisierte ihr Vorgehen.

Einstieg in den Wettkampfsport

Nach drei Jahren Training begann Lisa Reith die Vorbereitung auf ihren ersten Wettkampf, den sie überwiegend autodidaktisch anging. Inmitten der Pandemie bereitete sie sich über weite Strecken der Prep in ihrem Keller auf die Bühne vor.

Auf dem IFBB Amateur Cup 2021 in Polen belegte sie dann in der Bikiniklasse den siebten von neun Plätzen. Ganz selbstreflektiert kreidet sie sich heute ihre damals dürftige Form und das unzureichende Einstudieren des Posings an.

Transformation Lisa Reith – Bild: Instagram

Sie lernte schnell aus den Fehlern ihres Debüts und belegte kurze Zeit später bereits den zweiten Platz bei dem NPC Pro Qualifier in St. Pölten. Die Jury gab ihr damals mit auf den Weg, dass ihr Oberkörper bereits zu gut entwickelt und zu hart für die Bikiniklasse gewesen sei.

Lisa Reith wird IFBB Pro

Die Bikini-Athletin passte daraufhin ihr Training an und holte sich nach einem siebten Rang auf dem Mr. Olympia Amateur in Mailand die IFBB Pro Card auf der Ben Weider Worldwide Classic im November 2021. Unter der Betreuung von Jennifer Zienert glückte so ein beeindruckend schneller Wechsel in die Profiliga einer äußerst hart umkämpften Klasse.

Im November 2021 folgte Lisa Reiths Einstand bei den Profis auf der Big Man Weekend Pro in Alicante. Von ihrem sechsten Platz zeigte sie sich persönlich enttäuscht, insbesondere, weil sie in der Diät zu viel Muskulatur verloren hatte.

Die Bikini-Athletin auf der Bühne – Bild: Instagram

Die Saison 2022 verlief mit mehreren geteilten 16. Plätzen ebenfalls mäßig, wenn auch nicht überraschend – schließlich ist der Schritt von der Amateur- in die Profiliga gewaltig und fordert jedem Athleten große Anpassungen ab. Lisa widmete sich einem längeren Aufbau, um völlig transformiert in die Saison 2023 starten zu können – ein Unterfangen, das nun ausdrücklich als geglückt bezeichnet werden darf.

Sensationelle Mr. Olympia Qualifikation

Nach einer kurzzeitigen Betreuung durch Stefan Kienzl ist Lisa Reith schließlich in das Coaching von Jennifer Rohde gewechselt. In der Offseason brachte sie es in der Spitze nunmehr auf 69 Kilogramm und konnte schließlich ein Bühnengewicht von 57 Kilo realisieren.

In der Wettkampsaison 2023 nahm sie fast alle europäischen Veranstaltungen mit. Dabei konnte sie beinahe durchweg Spitzenplatzierungen erringen.

  • Bro Pro Show UK, April: 3. Platz
  • Tropicarium Budapest Pro, Mai: 2. Platz
  • Fitness Authority Poland Pro Muscle Show, Juni: 4. Platz
  • Empro Classic Pro Alicante, Juni: 6. Platz
  • Sheru Classic Italy Pro, Juni: 6. Platz
  • Mr. Big Evolution Portugal, Juli: 11. Platz
  • Bigman Weekend Spain, Juli: 4. Platz
  • T.R.U. Athlete UK Pro, August: 2. Platz

Lisas Fleiß machte sich schließlich bezahlt:

Am 10. September 2023 holte sie auf der Flex Weekend Pro mit Platz eins sensationell die Qualifikation für den Mr. Olympia – das ultimative Endziel eines jeden Bodybuilders! Sie ist damit nach Valeria Ammirato die erste Deutsche seit 2016, der diese Leistung in der Bikiniklasse gelungen ist.

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Generell sind Lisa Reiths Platzierungen in Deutschland beispiellos. Während sich meisten ihrer Landsfrauen auf dem geteilten 16. Rang in der Bikiniklasse wiederfinden, räumt die Süddeutsche reihenweise Final- und Podestplatzierungen ab. Auch dies verdient unabhängig von jeder Mr. Olympia-Qualifikation großen Respekt.

Lisa Reiths Ziele für die Saison

Für den Mr. Olympia 2023 hat sich Lisa Reith bescheidene Ziele gesetzt. Die Top 10 würde alle Erwartungen sprengen. Generell bleibt sie angesichts der Tatsache, dass sie sich bei ihrem ersten Wettkampf auf amerikanischem Boden zunächst ein Standing bei den Judges erarbeiten muss, realistisch. Es geht folglich primär darum, ungeachtet der Konkurrenz ihr bestes Paket zu präsentieren.

Nach dem Jahreshighlight will sie noch so viele europäische Wettkämpfe wie möglich mitnehmen, um sogleich das Ticket für den Mr. O 2023 zu lösen. Nachdem sie sich nun bei den europäischen Kampfrichtern einen Namen gemacht hat, sollte dies mit weniger Aufwand gelingen.

Perspektivisch will sich Lisa Reith so oft wie möglich in den USA zeigen, um ihren Namen bei den Kampfrichtern ins Gespräch zu bringen und so schrittweise bessere Platzierungen beim Mr. Olympia erzielen. Angesichts der Beharrlichkeit, mit der sie die Qualifikation für den diesjährigen Wettkampf abgearbeitet hat, fällt es leicht zu glauben, dass die ambitionierten Pläne aufgehen werden.

Beruf und Privatleben

Die Bikini-Athletin konnte ihren Ausbildungsberuf, in dem sie nie Erfüllung fand, mittlerweile an den Nagel hängen und arbeitet mittlerweile als Onlinecoach. In der Biografie der Lisa Reith können sich viele Frauen, aber auch jeder, der einmal durch düstere Zeiten gehen musste, wiederfinden.

Dass sich eine alleinerziehende Mutter, die von sich behauptet, keine gute Genetik für den Muskelaufbau zu haben, in die Champions League des Bodybuildings hocharbeiten konnte, bietet Inspiration für jeden von uns. Lisa Reith beweist, dass sich noch aus den widrigsten Umständen heraus mit Entschlossenheit und harter Arbeit Träume verwirklichen lassen.

Es ist Lisa Reith zu wünschen, dass sie nicht nur das deutsche Bodybuilding, sondern auch alle Frauen in vergleichbaren Lebenssituation auf der Bühne des Mr. Olympia würdig vertreten wird.

Autorin: Ulrike Hacker | Titelbild: Instagram
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