Das deutsche Schwergewichtsbodybuilding hat bekanntermaßen längst nicht mehr dieselbe Strahlkraft wie noch in den 2010ern. Doch auch in dieser Kategorie stoßen immer wieder Talente nach vorn. Nachdem im letzten Jahr Maik Ciesla einige Fans positiv überrascht hatte und ein Emir Omeragic nur knapp an der Olympia-Quali vorbeigeschrammt war, könnte mit Justin Musiol der nächsten Open Bodybuilder aus Deutschland dazustoßen. Der Athlet aus dem Team Madsen will in dieser Saison erneut die Pro Card angreifen und dieses Mal scheint es für Justin Musiol nur eine Formalität zu sein.
Mehr als fünf deutsche Schwergewichtsprofis mit Olympia-Chancen?
Stellt man die Frage nach der größten deutschen Hoffnung im Open Bodybuilding, dürften die Antworten inzwischen vielseitiger ausfallen als noch vor wenigen Jahren. Während viele Fans in der Vergangenheit auf eine Olympia-Qualifikation von Tim Budesheim hofften, gelang Roman Fritz dieses Kunststück als erstem Schwergewichtsprofi seit Dennis Wolf und Ronny Rockel. Beide standen 2015 im Open Bodybuilding auf der Bühne, wobei Ronny Rockel im Anschluss noch erfolgreich in die 212er wechselte.
Emir Omeragic musste sich hingegen in einem packenden Duell Roman Fritz geschlagen geben und wurde vor wenigen Monaten durch Stefan Kienzl als größtes deutsches Bodybuildingtalent geadelt. Mit Maik Ciesla kann Deutschland zudem einen weiteren hoch veranlagten Profi vorweisen, dem ebenso wie Enrico Hoffmann bislang nicht der ganz große Sprung gelang.
Stefan Kienzl hält Emir Omeragic für das größte deutsche Talent im Open Bodybuilding
Der Österreicher Stefan Kienzl zählt international zu den erfolgreichsten Bodybuildingcoaches der Welt. Allein in der letzten Saison konnte er elf Olympia-Qualifikationen sammeln und erreichte insgesamt 28 Siege mit seinen Profi-Athleten. Auch für 2024 konnten sich bereits drei Athleten aus seinem Team für den Olympia qualifizieren, sodass er auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken kann. Im Podcast […]
Insgesamt hat Deutschland damit mindestens fünf heiße Eisen im Feuer, denen mit etwas Glück zeitnah eine Olympia-Qualifikation im Schwergewicht zuzutrauen wäre. Mit Justin Musiol könnte sich dieser Kreis an Personen schon bald erweitern.
Darm-Infekt, Fake-PEDs und Autounfall
Bereits Roman Fritz äußerte vor einigen Wochen seine Sicht der Dinge und erklärte Justin Musiol zum größten deutschen Bodybuildingtalent, das an allen aktuellen Schwergewichtsathleten vorbeiziehen könne. Wie groß das Potenzial des derzeitigen Amateur-Athleten ist, bewies dieser nun im gemeinsamen Formcheck mit Tim Budesheim.
Dabei gab der Schwergewichtsathlet gleich zu Beginn einen kleinen Einblick, mit welchen Problemen er in dieser Vorbereitung zu kämpfen gehabt hätte. Nachdem er zu Beginn der Diät einen Magen-Darm-Infekt überstanden hatte, hätten Fake-PEDs nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Später habe er einen kleinen Riss im Quad erlitten und einen Tag nach dieser Verletzung seinen Autounfall gehabt.
Roman Fritz hält Justin Musiol für die Bodybuilding-Zukunft
Roman Fritz kann auf ein erfolgreiches Bodybuildingjahr zurückblicken. Der 35-Jährige konnte sich zum ersten Mal in seiner Karriere für den Mr. Olympia qualifizieren und nahm an insgesamt zehn Wettkämpfen im Profi-Bodybuilding teil. Den Großteil hiervon absolvierte er sehr erfolgreich, was in Anbetracht der Tatsache, dass er sich zum Ende der Saison an der Hüfte operieren […]
Dennoch ließ sich Justin Musiol hiervon nicht unterkriegen. Von diesen Umständen abgesehen, sei die Diät soweit perfekt verlaufen. Auch wenn das Gesicht des Amateur-Bodybuilders vier Wochen vor seinem ersten Wettkampf in dieser Saison noch etwas voller wirkt, ist die Form bereits vielversprechend.
Justin Musiol im Formcheck mit Tim Budesheim
Nachdem Tim Budesheim zu einem gemeinsamen Training ins Invictus Gym in Hamburg gekommen war, nahm sich der IFBB Pro die Zeit, die Form des Amateur-Bodybuilders zu bewerten. Justin Musiol plant seinen ersten Wettkampf in dieser Saison im April 2024 und will in dieser Saison die Pro Card gewinnen. Dass ihm dies gelingen wird, dürfte nach den aktuellen Aufnahmen kaum jemand bezweifeln.
Auch Tim Budesheim zeigte sich äußerst begeistert vom 25-Jährigen. Nicht nur die Muskelmasse überzeugte den IFBB. Ebenso habe Justin Musiol das Posing bereits ausgezeichnet unter Kontrolle. Wer bis zu diesem Zeitpunkt noch Zweifel am Potenzial des Nachwuchsbodybuilders hatte, sollte kurz darauf endgültig überzeugt worden sein.
Obwohl Tim Budesheim bis zu seinem ersten Wettkampf in dieser Saison noch ein paar Wochen mehr Zeit hat, ließ er sich zu einem Formcheck mit dem Amateur-Athleten hinreißen. Im direkten Vergleich musste Justin Musiol sich nicht verstecken, sodass der Gewinn der Pro Card in diesem Jahr nur eine Formalität zu sein scheint. Große Ziele hat der zukünftige IFBB Pro ebenfalls. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will Justin Musiol beim Olympia auf der Bühne stehen.
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